Kinderarmut: Mehrkindfamilien häufiger von Armut betroffen

    Kinderarmut:Mehrkindfamilien häufiger von Armut betroffen

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    Kinder aus Familien mit drei oder mehr Kindern sind häufiger von Armut betroffen als Kleinfamilien. Dabei sind die Mütter meistens gut bis sehr gut gebildet.

    Mehrkindfamilie (Symbolbild)
    Vor allem Alleinerziehende mit drei und mehr Kindern haben mit Kinderarmut zu kämpfen.
    Quelle: imago

    Kinderreiche Familien sind einer Studie zufolge häufiger von Armut betroffen als Haushalte mit höchstens zwei Kindern.

    Alleinerziehende Eltern mit drei oder mehr Kindern stark betroffen

    Fast ein Drittel (32 Prozent) aller Familien mit drei oder mehr Kindern gilt als einkommensarm, knapp 18 Prozent beziehen Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) II, wie die Bertelsmann Stiftung an diesem Donnerstag in Gütersloh mitteilte. Dabei lebt mit 46 Prozent fast die Hälfte aller Kinder in Mehrkindfamilien im SGB-II-Bezug.

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    Kindergeld - Symbolbild
    Besonders schwierig ist demnach die Lage für alleinerziehende Eltern mit drei und mehr Kindern: Mehr als 86 Prozent von ihnen sind auf Sozialtransfers angewiesen.

    Jede sechste Familie vor besonderen Herausforderungen

    In den insgesamt 1,3 Millionen Mehrkindfamilien in Deutschland - das entspricht etwa jeder sechsten Familie - stünden die Eltern in besonderer Weise vor der Herausforderung, Beruf und Kinderbetreuung miteinander zu vereinbaren. Die Erwerbstätigkeit beider Elternteile liege in Familien mit drei und mehr Kindern deutlich niedriger als bei Eltern mit einem oder zwei Kindern.
    Wie die Daten zeigen, sind rund 70 Prozent der Mütter von drei und mehr Kindern gut bis sehr gut ausgebildet. "Das widerlegt das Klischee, Eltern von Mehrkindfamilien hätten überwiegend einen niedrigen Bildungsstand", betonen die Autorinnen. Die Sorge um finanzielle Engpässe und um bezahlbaren Wohnraum begleite Mehrkindfamilien ständig.
    Für die empirischen Angaben zu Familien mit mehreren Kindern in Deutschland wurden den Angaben zufolge überwiegend Daten des Statistischen Bundesamtes aus dem Mikrozensus sowie der Bundesagentur für Arbeit aus dem Jahr 2021 herangezogen.
    Quelle: EPD

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