Krankenkasse: Rekordhoch bei Kinderkrankengeld in 2022

    Infektionswellen 2022:Krankenkasse: Rekord bei Kinderkrankengeld

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    Die Techniker Krankenkasse meldet ungewohnt hohe Zahlen bei Anträgen für Kinderkrankengeld im vergangenen Jahr. Ein Grund: Die zahlreichen Infektionswellen 2022.

    Krankes Kind im Bett
    Krankes Kind im Bett
    Quelle: picture alliance / dpa-tmn/Archivbild

    Die vielen Virusinfekte bei Kindern im vergangenen Jahr haben nach Einschätzung der Techniker Krankenkasse (TK) die Anträge für Kinderkrankengeld in die Höhe schnellen lassen.
    Die Zahl lag unter den TK-Versicherten 2022 mit rund 660.000 auf einem Rekordniveau, nach 511.000 im Jahr davor. Im Jahr 2020 seien knapp 354.000 Anträge eingegangen - also beinahe nur halb so viel wie 2022.

    Auffällig ist, dass sich die hohen Zahlen durch das ganze letzte Jahr gezogen haben.

    Jens Baas, Vorstandsvorsitzender TK

    Extremer Anstieg von Infektionswellen als Ursache?

    "Üblicherweise nehmen Eltern das Kinderkrankengeld vor allem in der Erkältungszeit zwischen Herbst und Frühjahr in Anspruch, im Sommer flachen die Antragszahlen ab", erklärt Baas.
    Die Zahlen aus dem vergangenen Jahr deckten sich mit den Berichten aus Kinderarztpraxen, wonach ein starker Anstieg der Virusinfekte beobachtet worden sei. Die TK hat nach eigenen Angaben elf Millionen Versicherte.

    Kaum noch Anträge wegen Corona in 2022

    Kinderkrankengeld wegen Corona wurde den Angaben zufolge kaum noch beantragt. Die pandemiebedingte Leistung hätten Eltern 2022 nur noch in rund 75.000 Fällen genutzt, nach etwa 300.000 Anträgen im Jahr 2021.
    Beantragt werde Kinderkrankengeld zu 70 Prozent von Frauen. Die Geschlechterverteilung bleibe seit Jahren konstant.
    Für erkrankte Kinder bis zwölf Jahren können sich Eltern von der Arbeit freistellen lassen. Die Krankenkasse übernimmt einen Großteil des Verdienstausfalls und zahlt Kinderkrankengeld - in der Regel 90 Prozent des Nettoverdienstes.
    Quelle: dpa, epd

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