Laut einer Studie bleiben Städte und Gemeinden beim Kita-Ausbau weit hinter den Erwartungen zurück. Grund seien unter anderem Haushaltsprobleme in vielen Kommunen.
Die deutschen Städte und Gemeinden bleiben beim Ausbau von Kita-Plätzen für unter Dreijährige laut einer neuen Studie deutlich hinter den Erwartungen zurück. Das berichtet die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf eine Untersuchung des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).
IW-Experte für Familienpolitik Wido Geis-Thöne sagte, die Kommunen hätten "deutlich weniger erreicht, als sie beim Krippengipfel 2007 zugesagt hatten". Bund, Länder und Kommunen hatten ab August 2013 einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder ab einem Jahr beschlossen. Bis dahin sollten 750.000 Betreuungsplätze geschaffen werden.
Kita-Plätze: Bedarf drastisch gestiegen
Diese Marke erreichten die Kommunen den Angaben zufolge erst vier Jahre später, währenddessen sei der Bedarf an weiteren Plätzen drastisch gestiegen. Dabei gebe es große Unterschiede zwischen den Regionen. Vor allem im Ruhrgebiet sei "eine traurige Entwicklung" zu beobachten, sagte Geis-Thöne.
Einen Grund sieht der Wirtschaftswissenschaftler in den Haushaltsproblemen vieler Kommunen. Sie seien oft mit höheren Sozialleistungen belastet. Außerdem hätten viele Kommunen die Mittel nur schleppend abgerufen.