Katastrophale Waldbrände in Südeuropa, neue Hitzerekorde in Großbritannien erwartet - wie heiß wird es nach dem teilweise wirklich kühlen Wochenende bei uns? Eine Übersicht.
Längst sind nicht alle Feuer in Südeuropa gelöscht. Portugal erlebte bereits einen extrem heißen Mai, in Spanien und Frankreich kam die erste Hitzewelle schon im Juni, in Italien trocknen selbst große Flüsse mehr und mehr aus: Das Delta des italienischen Flusses Po ist schon so trocken, dass salziges Mittelmeerwasser tief in die Mündungsregion eindringt und anliegende Anbauflächen versalzt.
Weitere Waldbrände drohen in Südeuropa
Auch in Kroatien, in Griechenland und in der Türkei drohen in diesem Sommer weitere Waldbrände. Einzig in Frankreich könnte sich die Waldbrandgefahr im Laufe der Woche vorübergehend verringern, wenn es dort auch mal regnet. In den Urlaubsregionen am Mittelmeer bleibt es in der nächsten Zeit heiß, sonnig und trocken.
In den kommenden Tagen wird auch in Deutschland extreme Hitze erwartet. Um Waldbrände zu verhindern, trifft die Polizei in Niedersachsen schon jetzt Vorkehrungen.
Eine Überraschung ist die aktuelle Hitzewelle nicht. Sie bestätigt, was wir im Zuge der aktuellen Klimaveränderungen erwarten. Hitzewellen kommen früher, dauern länger, sie betreffen größere Regionen und in den Hitzewellen wird es immer heißer.
Attributionsforschung klärt Ursachen
Dass wir Menschen selbst dafür verantwortlich sind, ist längst kein Geheimnis mehr dank der Attributionsforschung. Sie beschäftigt sich mit der Frage, wie viel Klimawandel in jedem einzelnen Extremwetterereignis steckt. Und sie hat nachgewiesen, dass die Hitzewelle von Juli 2019, als die aktuell gültigen Temperaturrekorde von 41,2 Grad in Duisburg-Baerl und Tönisvorst aufgestellt wurden, ohne den menschlichen Einfluss 1,5 bis 3 Grad kühler verlaufen wäre.
Das bedeutet die Hitze für Sommerurlauber:
- Was bedeutet die Hitze für meinen Urlaub?
Waldbrände in Portugal, Trockenheit in Italien, Hitze in Griechenland: Worauf Urlauber am Mittelmeer in den kommenden Tagen achten müssen.
Außerdem fand die Attributionsforschung heraus, dass Sommer wie 2019 in Deutschland wohl künftig alle zehn bis 30 Jahre auftreten. Nur drei Jahre später wird es wieder sehr heiß.
Zahl der heißen Tage hat sich verdreifacht
Von heißen Tagen sprechen die Meteorolog:innen, wenn die Höchsttemperatur über 30 Grad steigt. Die Anzahl der heißen Tage pro Jahr hat sich seit den 1950er Jahren in Deutschland von ungefähr drei auf ungefähr neun bereits jetzt verdreifacht.
Der Montag bringt Temperaturen zwischen 23 und 36 Grad, der Dienstag 27 bis 40 Grad, eventuell irgendwo auch an die 41 Grad, der Mittwoch 27 bis 37 Grad. Dann ziehen im Westen einige Gewitter auf. Der Donnerstag bringt eher keinen Regen, der Freitag dann Schauer und Gewitter in Bayern. Dabei bleibt es sommerlich warm, aber Hitze deutlich über 30 Grad ist nicht mehr zu erwarten.
Tipps gegen Hitze:
- Was dem Körper bei großer Hitze hilft
35 Grad und mehr sind angesagt. Ganz schön anstrengend für den Körper. Der Arzt Dr. Ivo Grebe erklärt, warum das so ist, und was wir bei Schlaf und Ernährung beachten sollten.
"Spannend" - für alle, die Rekorde jagen - wird es Anfang der Woche in Großbritannien. Dort liegt der aktuelle Temperaturrekord bei 38,7 Grad. Der britische Wetterdienst warnt vor extremer Hitze bis 40 Grad. Wenn diese 40 Grad erreicht werden, wäre das Rekord.
Katja Horneffer ist Leiterin des ZDF-Wetterteams.
- Daten zum Klimawandel im Überblick
Wie hat sich das Klima bereits verändert? Wie könnte es künftig bei Ihnen vor Ort aussehen? Die wichtigsten Zahlen im KlimaRadar von ZDFheute.