Sie sind hier:

Bericht zu 1,5-Grad-Schwelle : Klima: "Schlimmste Erwartungen bestätigt"

Datum:

Der WMO-Bericht zeigt, wie die Zeit beim Kampf gegen den Klimawandel drängt. Klimaforscher Rockström sieht "schlimmste Erwartungen" bestätigt. In Australien sind sie Realität.

Geschädigte Korallen im Great Barrier Reef in Australien
Geschädigte Korallen im Great Barrier Reef in Australien
Quelle: ap

Der neue Bericht der Weltwetterorganisation (WMO) über eine beschleunigte Erderwärmung ist nach Worten des Klimaforschers Johan Rockström alarmierend. Der Direktor des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung":

Dass wir schon jetzt ein 50/50-Risiko haben, binnen fünf Jahren ein Jahr mit 1,5 Grad zu erleben, bestätigt unsere schlimmsten Erwartungen.
Johan Rockström, Klimaforscher

Erderwärmung birgt hohes Risiko für Klimaextreme

Die Klimawissenschaft zeige inzwischen eindeutig, "dass wir bei einer Erwärmung von mehr als 1,5 Grad Celsius in eine Zukunft mit hohem Risiko massiver Klimaextreme und des Überschreitens irreversibler Kipppunkte eintreten", so Rockström.

Das sollten wir um jeden Preis vermeiden.
Johan Rockström, Klimaforscher

ZDFheute Infografik

Wir integrieren Bilder und andere Daten von Drittanbietern, u.a. die Software von Datawrapper für die Darstellung von ZDFheute Infografiken. Mit Ihrer Zustimmung werden diese angezeigt und die genutzte IP-Adresse dabei an externe Server übertragen. Über den Datenschutz dieser Anbieter können Sie sich auf den jeweiligen Seiten informieren. Um Ihre zukünftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Mein ZDF“ jederzeit widerrufen.

Great Barrier Reef in großer Gefahr

Ein gutes Beispiel für die Folgen des Klimawandels ist das australische Great Barrier Reef. Einem Regierungsbericht zufolge hat die andauernde Hitzewelle mehr als 90 Prozent der Korallen geschädigt. In dem Bericht hieß es:

Der Klimawandel schreitet voran, und das Riff bekommt die Folgen bereits zu spüren.
Auszug aus Regierungsbericht

Von den 719 untersuchten Riffen wiesen dem Bericht zufolge 654 - oder 91 Prozent - einen gewissen Grad an Korallenbleiche auf. Korallen sind Lebewesen, ihre kalkhaltigen Skelette bilden zugleich Lebensräume für zahlreiche andere Tiere und Pflanzen.

Hitzewelle macht Korallen zu schaffen

Die Hitzewelle hält schon seit Dezember an. Es ist das erste Mal, dass das Riff während einer La Niña-Wetterperiode, in der normalerweise kühlere Temperaturen zu erwarten sind, von einer Bleiche betroffen war. Obwohl gebleichte Korallen noch am Leben sind und sich mäßig betroffene Riffabschnitte möglicherweise erholen, weisen "stark gebleichte Korallen eine höhere Sterblichkeitsrate auf", hieß es in dem Bericht.

Die Korallenbleiche ist ein Phänomen, das auftritt, wenn die Korallen gestresst sind und die in ihnen lebenden bunten Algen abstoßen. Dadurch verlieren die Korallen ihre leuchtenden Farben und sind dadurch klar als geschwächt zu erkennen. Das durch den Klimawandel verursachte Phänomen bedroht ein riesiges Ökosystem, in dem tausende Tierarten leben.

Unesco entscheidet über Status von Great Barrier Reef

Umweltschützer riefen die Politiker vor der Parlamentswahl in zehn Tagen, auf mehr für den Klimaschutz zu tun. Lissa Schindler von der Australian Marine Conservation Society betonte:

Auch wenn die Bleiche immer häufiger auftritt, ist das nicht normal, und wir sollten uns nicht damit abfinden.
Lissa Schindler, Australian Marine Conservation Society

"Beide großen politischen Parteien müssen sich der Tatsache stellen, dass ihre Klimaziele für das Riff nicht ausreichen", sagte Schindler.

Kommenden Monat wird das Welterbekomitee der Uneso entscheiden, ob das Great Barrier Reef als "gefährdet" eingestuft werden soll. Australien hatte 2015 eine drohende Herabstufung des Welterbes abwenden können, indem die Regierung einen langfristigen Aktionsplan aufstellte und Milliarden in Schutzmaßnahmen investierte.

Rockström: Es ist noch nicht zu spät

Auch Klimaforscher Rockström betonte, dass der WMO-Bericht eine "deutliche Mahnung" vor allem an Politik und Wirtschaft sei, dass die "globale Klimakrise" eine "sofortige und tiefgreifende Verringerung des Ausstoßes von Treibhausgasen" erfordere. "Tun wir das nicht, werden wir die planetaren Grenzen überschreiten und das Leben unserer Kinder und aller künftigen Generationen gefährden." Noch sei es nicht zu spät.

Wir können noch immer einen sicheren Handlungsraum für die Menschheit auf der Erde erhalten.
Johan Rockström, Klimaforscher

Dabei komme Europa die entscheidende Rolle zu, sagte Rockström. "Deutschland und alle Mitgliedstaaten müssen sich dafür einsetzen, dass der Green Deal der EU-Kommission ein Erfolg wird.

Weltkarte mit dem CO2-Ausstoß der Länder vor einer Windkraftanlage und einem Kohlekraftwerk
Grafiken

ZDFheute-KlimaRadar - Daten zum Klimawandel im Überblick 

Wie hat sich das Klima bereits verändert? Wie viel CO2 haben die Länder seit 1990 eingespart? Die wichtigsten Zahlen im KlimaRadar von ZDFheute.

von Moritz Zajonz
Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Bewertet! Bewertung entfernt Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Embed-Code kopieren HTML-Code zum Einbetten des Videos in der Zwischenablage gespeichert.
Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen des ZDF.

Sie haben sich mit diesem Gerät ausgeloggt.

Sie haben sich von einem anderen Gerät aus ausgeloggt, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Ihr Account wurde gelöscht, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Um Sendungen mit einer Altersbeschränkung zu jeder Tageszeit anzuschauen, kannst du jetzt eine Altersprüfung durchführen. Dafür benötigst du dein Ausweisdokument.

Zur Altersprüfung

Du bist dabei, den Kinderbereich zu verlassen. Möchtest du das wirklich?

Wenn du den Kinderbereich verlässt, bewegst du dich mit dem Profil deiner Eltern in der ZDFmediathek.

Du wechselst in den Kinderbereich und bewegst dich mit deinem Kinderprofil weiter.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Entweder hast du einen Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert, oder deine Internetverbindung ist derzeit gestört. Falls du die Datenschutzeinstellungen sehen und bearbeiten möchtest, prüfe, ob ein Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus. So lange werden die standardmäßigen Einstellungen bei der Nutzung der ZDFmediathek verwendet. Dies bedeutet, das die Kategorien "Erforderlich" und "Erforderliche Erfolgsmessung" zugelassen sind. Weitere Details erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Möglicherweise hast du einen Ad/Script/CSS/Cookiebanner-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert. Falls du die Webseite ohne Einschränkungen nutzen möchtest, prüfe, ob ein Plugin oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus.