Eine Woche nachdem die Gruppe "Just Stop Oil" Suppe auf ein Van-Gogh-Bild gekippt hat, haben nun Klimaaktivisten der "Letzten Generation" ein Monet-Bild mit Kartoffelbrei beworfen.
Aktivisten der Klimaschutz-Protestgruppe "Letzte Generation" haben im Potsdamer Museum Barberini eine Attacke auf ein wertvolles Gemälde des französischen Impressionisten Claude Monet verübt.
Ein Bild aus der Serie "Les Meules" (Getreideschober) sei am Sonntag mit einer zähflüssigen Masse bespritzt worden, berichtete Museumssprecherin Carolin Stranz. Dabei soll es sich um Kartoffelbrei gehandelt haben. Da "das Bild verglast ist", hat es nach "der umgehenden konservatorischen Untersuchung zufolge keinerlei Schäden davongetragen", teilte das Museum auf Twitter mit.
Zwei Personen wurden festgenommen
Polizeisprecher Mario Heinemann berichtete, Beamte hätten im Museum zwei Personen in Gewahrsam genommen. Die beiden sollen gegen 15 Uhr das Gemälde mit einer Flüssigkeit überschüttet und sich anschließend daneben festgeklebt haben. Gegen die beiden Personen werde wegen Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung ermittelt.
Museumssprecherin Stranz sagte, eine Restauratorin untersuche das Gemälde auf Schäden. Der Kartoffelbrei sei aber schnell abgenommen worden.
Vor ein paar Tagen habe es bereits einmal Hinweise gegeben, dass Umweltaktivisten eine Aktion im Museum durchführen könnten, berichtete die Sprecherin. Dies habe das Sicherheitspersonal aber verhindern können. Weiter äußerte sie sich dazu nicht.
Aktivistin: "Braucht es Kartoffelbrei auf einem Gemälde, damit ihr zuhört?"
Die Protestgruppe veröffentlichte auf Instagram ein Video von der Attacke. Sie forderte in der Erklärung am Sonntag von der Politik wirksame Maßnahmen zur Begrenzung des Klimawandels.
"Wisst ihr, wovor ich Angst habe? Davor, dass die Wissenschaft sagt, dass wir 2050 unsere Familien nicht werden ernähren können", sagte eine Aktivistin im Video nach der Attacke auf das Gemälde. "Braucht es Kartoffelbrei auf einem Gemälde, damit ihr zuhört? Dieses Gemälde wird nichts mehr wert sein, wenn wir uns um Essen streiten müssen."
- Klimaaktivist: Bürger müssen uns nicht mögen
Die Klimabewegung ist frustriert. Der Aktivist Tadzio Müller denkt über radikale Aktionen und Sabotage nach. Es werde weniger darum gehen, von der Gesellschaft gemocht zu werden.
Van-Gogh-Gemälde vor einer Woche in London angegriffen
Das Bild aus der Serie "Getreideschober" hängt in der Dauerausstellung des Museums Barberini aus der Sammlung des Stifters und Multimilliardärs Hasso Plattner.
Vor gut einer Woche hatten Umweltaktivistinnen das Gemälde "Sonnenblumen" (1888) des niederländischen Künstlers Vincent van Gogh in der National Gallery in London mit Tomatensuppe beworfen. Dabei wurde der Rahmen leicht beschädigt.