Sie überwintern unter der Erde und können im Frühjahr wieder an die Oberfläche gelangen: Zombie-Brände. Mit der Klimaerwärmung könnten diese zunehmen, zeigt eine Studie.
Mit der Klimaerwärmung dürften in der nördlichen Hemisphäre einer Studie zufolge auch sogenannte Zombie-Brände zunehmen, die unter der Erdoberfläche überwintern.
Diese Feuer, die zum Teil für die verheerenden Brände im vergangenen Jahr in der Arktis verantwortlich waren, sind in der Lage, unter Schneedecken weiter zu schwelen und im Frühling an die Oberfläche zu kommen, heißt es in einer in der Fachzeitschrift "Nature" veröffentlichten Studie.
Forscher verfolgen Feuersaison über 17 Jahre
Dies geschehe vor allem nach heißen Sommern, hieß es weiter. Mit dem Klimawandel werde dieses Phänomen, das selbst enorme Mengen an CO2 freisetzt, weiter zunehmen.
Die Forscher nutzten Satellitendaten, um die Feuersaison in Alaska und im Nordwesten Kanadas über einen Zeitraum von 17 Jahren zu verfolgen. Sie fanden heraus, dass extreme Sommertemperaturen und eine intensive Feuersaison es einigen Bränden ermöglichen, in den kohlenstoffreichen Moorboden einzudringen, der sie im Winter anfacht.
Überwinternde Brände noch immer relativ selten
"Wenn Menschen an Waldbrände denken, denken sie an brennende Bäume", sagt Sander Veraverbeke von der Freien Universität Amsterdam und Mitautor der Studie.
Die Studie fand heraus, dass überwinternde Brände in Wäldern der kalt-gemäßigten (borealen) Zone immer noch relativ selten sind - im gesamten Zeitraum von 2002 bis 2018 waren sie für nur 0,8 Prozent der gesamten verbrannten Fläche verantwortlich.
2020 zweitwärmstes Jahr in Arktis
Aber dies variierte dramatisch in Abhängigkeit von der Wärme der Sommer, wobei die Zahl in einem Jahr auf 38 Prozent der Brandfläche anstieg. Dies deute auf potenziell mehr überwinternde Brände hin, wenn sich das Klima erwärmt, so die Forscher.
An den Polen steigen die Temperaturen stärker als in anderen Teilen der Welt. 2020 war das zweitwärmste Jahr in der Arktis. Es lag 2,2 Grad Celsius über dem Mittel der Jahre 1981 bis 2020.