In mehreren Städten demonstrierten heute Anhänger von Fridays for Future für Klimaschutz. Kurz vor der Bundestagswahl wollten Tausende Menschen - jung und alt - ein Zeichen setzen.
Zwei Tage vor der Bundestagswahl ist die Klimabewegung Fridays for Future auf die Straßen gegangen. Greta Thunberg forderte in Berlin die Bewegung auf, weiter Druck zu machen.
In Berlin hat Fridays for future auf die Wiese vor den Bundestag gerufen und es sind mehrere Zehntausend Menschen gekommen. Kinder, die kaum aus der Grundschule raus sind und Erwachsene, die locker ihre Großeltern sein könnten, wollen zusammen laut sein, damit die Politik sie hört. Sie wollen für eine gerechte und konsequente Klimapolitik kämpfen.
Greta Thunberg wird in Berlin angekündigt wie ein Popstar und der Jubel ist gewaltig. "Hallo Berlin", ruft Greta, und "Dankeschön fürs Kommen!" Seit Beginn der Corona-Krise ist es das erste Mal, dass wieder ein großer Klimastreik stattfindet und die Situation habe sich nicht verändert.
Das sehen alle hier so - auch eine Gruppe 12-jähriger die gekommen sind. Sie erklären, dass die Welt doch auch noch schön und lebenswert sein soll, wenn sie mal erwachsen sind und nicht vertrocknet, überschwemmt und von Müll bedeckt. Sie würden gern schon mit 16 wählen gehen, damit bemerkt wird, was sie antreibt.
Fridays for Future auf dem Münchner Königsplatz
"Hoch mit dem Klimaschutz, runter mit der Kohle" - nur eine von vielen Parolen, die die heutige Marschroute der Demonstranten auf dem Münchner Königsplatz deutlich machte: Auch ihnen geht es um die Zukunft der Erde. Rund 10.000 Klima-Aktivisten folgten laut Polizeiangaben dem Aufruf von Fridays for Future in München und demonstrierten bei strahlendem Sonnenschein in der bayerischen Landeshauptstadt für mehr Klimaschutz.
Viele junge, aber auch ältere Menschen strecken Pappschilder mit Sätzen wie "Klimawahl 2021", "Erd- statt Linksrutsch verhindern" oder "Eltern wählen für ihre Kinder" in die Höhe.
Die arrivierten Parteien geben aus Sicht der Klimaschutz-Bewegung kein gutes Bild ab. Auch deshalb sehe man sich als überparteiliche Bewegung.
Klimaprotest auch auf dem Opernplatz in Frankfurt am Main
19.000 Anhänger der Fridays-for-Future-Bewegung demonstrierten am Freitag auch in Frankfurt gegen die Klimapolitik der Regierung. Unter ihnen - ähnlich wie in anderen Städten: Teenager, Schüler - teilweise mit ihren Lehrern - aber auch Rentner und Eltern. In ihren Händen Schilder und Fahnen: "Wer Umweltprobleme nicht ernst nimmt, ist selbst eines", hieß es da unter anderem.
Die meisten Demonstranten in Frankfurt stehen der Politik skeptisch gegenüber. "Wir haben keine Wahl", lautete das alles beherrschende Motto.
Kurz vor der Bundestagswahl hat die Demo eine besondere Brisanz. Die Wichtigkeit der Wahl sei allen bewusst. "Klimagerechtigkeit wird das wahlentscheidende Thema," hieß es seitens der Verantwortlichen. In Frankfurt und ganz Deutschland hat die Bewegung am Freitag ein Zeichen gesetzt. Ob die Wünsche der Demonstranten erhört werden, zeigt sich spätestens am Sonntag.
- Fridays for Future: Streik fürs Klima
Weltweit protestieren Menschen mit "Fridays for Future" für Klimaschutz. Greta Thunberg löste die Proteste aus. Alles zu Fridays for Future hier.