Im Zuge des Klimawandels wächst in Europa die Gefahr langanhaltender Wetterlagen. Laut einer Studie steigt das Risiko für Dürren und Starkregen im Sommer.
Die Deutschen und Europäer müssen sich einer Klimastudie zufolge auf längere, heiße Sommer und auch auf Phasen mit starkem Dauerregen einstellen.
Lang anhaltende Wetterlagen im Sommer über Europa, dem Nordatlantik und auch Sibirien würden sich immer ähnlicher und begünstigten Extrem-Wetter, heißt es in der Untersuchung des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK).
Eine erste Schnellstudie hat gezeigt, dass die Flutkatastrophe mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine Folge des Klimawandels war.
Studie: Anhaltende Wetterlagen nehmen zu
Vor allem in Europa, aber auch in Russland, hätten die anhaltenden Wetterlagen in den vergangenen Jahrzehnten an Zahl und Stärke zugenommen, erklärte Studienautor Peter Hoffmann.
Um dies zu belegen, analysierten die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen die sogenannte Persistenz bestimmter Wetterbedingungen. Sie verwendeten unter anderem Atmosphärendaten und verglichen Millionen aufeinanderfolgende Wetterzirkulationsmuster weltweit aus den vergangenen 40 Jahren.
Genauer untersuchten sie die Hitzewelle 2010 in Russland und den außergewöhnlich trockenen Sommer 2018 in Europa. "Wir haben festgestellt, dass die Wettermuster im Allgemeinen heute beständiger sind als noch vor einigen Jahrzehnten", sagte Hoffmann.
Starkregen, Stürme, ungewöhnliche Hitze und Trockenheit: Erleben Europa und die Welt gerade lediglich extreme Wetterlagen oder sind das alles Anzeichen für einen Klimawandel?
Wetterextreme über Europa bisher unterschätzt
Je länger diese Wetterlagen sich festsetzten, desto intensiver könnten die Extreme werden, sowohl auf der warmen und trockenen Seite als auch auf der Seite des Dauerregens.
Möglicherweise seien zudem die Klimamodelle bisher etwas zu konservativ gewesen und hätten den Anstieg der Wetterpersistenz unterschätzt - und damit auch die Wetterextreme über Europa.