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Klimawandel-Dienst zu Europa : Sommer 2021 wärmster seit Aufzeichnungsbeginn

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Während im Süden Europas die Flammen loderten, verloren in Deutschland etliche Menschen ihr Leben in einer Jahrhundertflut. 2021 war ein Jahr der Wetterextreme.

Waldbrand in Griechenland
Der Hitzesommer 2021 - Waldbrand in Griechenland im Mai.
Quelle: epa

Der vergangene Sommer war in Europa aktuellen Klimadaten zufolge der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. Er war rund ein Grad wärmer als im Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020, wie aus dem aktuellen Jahresbericht des EU-Klimawandeldienstes Copernicus hervorgeht, der am Freitag veröffentlicht wurde.

Die Copernicus-Aufzeichnungen gehen bis 1979 zurück. Der Klimawandeldienst nutzt zudem Aufzeichnungen von Bodenstationen, Ballons, Flugzeugen und Satelliten, die bis 1950 zurückreichen.

2021 war ein Jahr der Extreme, darunter der heißeste Sommer in Europa, Hitzewellen im Mittelmeerraum, Überschwemmungen und Windflauten in Westeuropa, was zeigt, dass das Verständnis von Wetter- und Klimaextremen für Kernbereiche der Gesellschaft immer wichtiger wird.
Carlo Buontempo, Direktor Copernicus-Klimadienst

Hitzewellen, Waldbrände und Rekorde

In Teilen der Ostsee lag die jährliche Meeresoberflächentemperatur mehr als fünf Grad über dem Durchschnitt. Auf Sizilien wurde mit 48,8 Grad ein vorläufiger europäischer Hitzerekord gemessen. Weil die Hitzewelle in Teilen Italiens, Griechenlands und der Türkei zwei bis drei Wochen andauerte und zugleich Trockenheit herrschte, konnte es dort laut Klimawandeldienst zu den zahlreichen, verheerenden Waldbränden kommen.

Insgesamt sei allein im Juli und August im Mittelmeerraum eine Fläche von 800.000 Hektar verbrannt. Das entspricht der halben Fläche Schleswig-Holsteins.

Flut in Deutschland im Fokus

Auch die Flutkatastrophe, die in Deutschland mehr als 180 Menschen das Leben kostete, nahmen die Klimaforscher genauer unter die Lupe. Die Katastrophe habe sich auch deshalb so entwickeln können, weil bereits in den vorherigen Wochen ungewöhnlich viel Regen gefallen sei und der Boden daher nicht mehr ausreichend Wasser hätte aufnehmen können, hieß es.

Die Wassermengen in Einzugsgebieten von Rhein und Maas werden als höchste seit 1991 eingeschätzt. Es sei schwierig, solche Ereignisse eindeutig auf den Klimawandel zurückzuführen, sagte die federführende Autorin des Berichts, Freja Vamborg.

Wir wissen aber, dass wir in einer sich erhitzenden Welt mehr und mehr solcher Ereignisse sehen werden.
Freja Vamborg

Klimawandel: Mehr schädliche Gase

Der Anteil klimaschädlicher Gase in der Atmosphäre der Erde, die die Erderwärmung entscheidend verursachen, hat dem Bericht zufolge im vergangenen Jahr erneut zugenommen: Die Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre stieg um 2,3 ppm (Teilchen pro Millionen Luftteilchen). Die von Methan erhöhte sich um 16,5 ppb (Teilchen pro Milliarden Luftteilchen), was einen deutlich größeren Anstieg bedeutet als in den Vorjahren.

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Methan bleibt zwar kürzer in der Atmosphäre, ist dafür aber noch schädlicher als CO2, und entsteht etwa in der Landwirtschaft, auf Abfalldeponien oder in der Öl- und Gasindustrie. Es sei noch unklar, ob deutlich mehr Methan ausgestoßen worden sei oder sich der Effekt von natürlichen Senken verändert habe.

Wissenschaft: Klimaschutzbemühungen nicht ausreichend

Dem kürzlich veröffentlichten Bericht des Weltklimarats (IPCC) zufolge müssen die Treibhausgasemissionen für das von den Vereinten Nationen vereinbarte 1,5-Grad-Ziel noch vor dem Jahr 2025 ihren Höhepunkt erreicht haben und dann deutlich gesenkt werden.

Die Wissenschaft ist sich einig, dass nur mit einer Begrenzung der Erderhitzung auf maximal 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit die katastrophalsten Folgen des Klimawandels noch abgewendet werden können. Bislang reichen die Klimaschutzbemühungen der Staaten dazu noch bei weitem nicht aus.

Weltkarte mit dem CO2-Ausstoß der Länder vor einer Windkraftanlage und einem Kohlekraftwerk
Grafiken

ZDFheute-KlimaRadar - Daten zum Klimawandel im Überblick 

Wie hat sich das Klima bereits verändert? Wie viel CO2 haben die Länder seit 1990 eingespart? Die wichtigsten Zahlen im KlimaRadar von ZDFheute.

von Moritz Zajonz
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