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IPCC-Bericht zur Erderwärmung : Klima: Die kommenden Jahre entscheiden

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Der Weltklimarat hat der Welt heute seine To-do-Liste aufgegeben: Noch ist der Klimawandel zu bremsen, die Treibhausgase müssten nun aber schnell reduziert werden.

CO2-Speicherung in Island
Eine Anlage zur CO2-Speicherung in Island.
Quelle: AP

Es gibt sie schon: Anlagen, die das Treibhausgas CO2 aus der Luft herausfiltern und dann tief unter der Erde verpressen. "Orca" in Island schafft nach Angaben des Betreibers Climeworks jährlich 4.000 Tonnen. Es ist die erste Anlage, die so etwas im großen Maßstab schafft. Dass sie dafür große Mengen an (erneuerbarer) Energie braucht, ist allerdings einer der Gründe, warum solche technischen Lösungen bei weitem nicht ausreichen werden, um die Erderwärmung zu stoppen.

Sofort deutlich reduzieren

"Es geht um jetzt oder nie, wenn wir die Erderwärmung auf 1,5 Grad begrenzen wollen", sagt Jim Skea, Co-Vorsitzender der Arbeitsgruppe III des Weltklimarats, die für den neuen Bericht verantwortlich ist.

Ohne eine sofortige und deutliche Reduktion des Treibhausgas-Ausstoßes in allen Sektoren wird das unmöglich sein.
Jim Skea

Dürren, Überschwemmungen und andere klimabedingte Katastrophen treffen schon heute Millionen von Menschen. Was können wir noch tun, um den Klimawandel zu bremsen?

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3 min
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Die kommenden Jahre seien entscheidend. Noch steigen die globalen Emissionen kontinuierlich. Vor allem Asien ist dabei der Treiber. Die Trendwende müsse aber spätestens 2025 da sein, warnt der Weltklimarat. Bis 2030 müsse der Ausstoß um 43 Prozent reduziert werden. Denn die Welt steuert auf eine Erwärmung von mehr als vier Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu. Die Folgen dieses Anstiegs wären katastrophal.

IPCC-Wissenschaftler sehen Grund zur Hoffnung

Allerdings sehen die internationalen Expertinnen und Experten auch Grund zur Hoffnung. "Es passiert viel beim Klimaschutz", sagt Elmar Kriegler vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK). Er hat an dem neuen Bericht mitgearbeitet.

Die erneuerbaren Energien werden kostengünstiger.
Elmar Kriegler, PIK

Seit 2010 seien die Kosten für Wind- und Solaranlagen sowie für Batterien um 85 Prozent gesunken. Und auch die Politik unterstütze zunehmend den Ausbau erneuerbarer Energien und setze auf eine bessere Effizienz.

"Mit den richtigen Maßnahmen, der richtigen Infrastruktur und Technik können wir unsere Lebensweise und unser Verhalten so ändern, dass wir bis 2050 eine Reduktion von Treibhausgasen um 40 bis 70 Prozent erreichen", glaubt IPCC-Wissenschaftler Priyardarshi Shukla. Das Potenzial sei enorm. "Die Ergebnisse zeigen, dass diese Änderungen des Lebensstils auch unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden verbessern können."

"Weltweit aus der Kohle aussteigen"

Die Strategien sind bekannt: Mehr erneuerbare Energie, die Elektrifizierung von Verkehr und Wärme, ein Wandel im Ernährungssystem, die Umstellung der Industrie auf klimafreundliche Brennstoffe wie grüner Wasserstoff. Und: "Wir müssen weltweit aus der Kohle aussteigen", fordert Kriegler.

Denn allein die existierenden und geplanten Kohlekraftwerke würden in ihrer Laufzeit das unter dem Ziel von 1,5 Grad noch mögliche Budget von CO2-Emissionen aufbrauchen.
Elmar Kriegler, PIK

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Die Kosten des Klimaschutzes seien dabei im Weltmaßstab und über Generationen hinweg betrachtet ökonomisch absolut machbar, glaubt der PIK-Forscher. Denn klar sei:

Der Nutzen des Klimaschutzes übersteigt seine Kosten deutlich.
Elmar Kriegler, PIK

"Negative Emissionen"

Und auch ohne "negative Emissionen" werde es in Zukunft wohl nicht gehen. So wird es genannt, wenn Treibhausgas aus der Atmosphäre entfernt wird. Das funktioniert in Zukunft zum Beispiel technisch mit Anlagen wie "Orca" in Island.

Natürliche Alternativen sind das Aufforsten von Wäldern. Bäume speichern Kohlenstoff, der dann nicht als CO2 in die Atmosphäre gelangt. Intakte Moore erfüllen die gleiche Aufgabe. In deren Wiederherstellung will die Bundesregierung in den nächsten Jahren deshalb bis zu vier Milliarden Euro investieren.  

Mark Hugo ist Redakteur in der ZDF-Umweltredaktion

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von Moritz Zajonz
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