Event-Tickets sind beliebte Geschenke zu Weihnachten. Dieses Jahr aber raten Verbraucherschützer zu Vorsicht, andere mahnen gerade in Pandemie-Zeiten Solidarität an.
Konzertkarten, Gutscheine für ein schönes Essen im Restaurant oder ein Wellness-Wochenende: Event-Tickets werden nicht nur zu Weihnachten gerne verschenkt. Verbraucherschützer raten aber im Corona-Jahr zur Zurückhaltung: "Dieses Jahr muss man sich, glaube ich, zweimal Gedanken machen", sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands, Klaus Müller, der dpa.
Verbraucherschützer sehen gewisse Risiken
Oft sei unklar, wann der Beschenkte einen Gutschein angesichts der Einschränkungen in der Corona-Pandemie überhaupt einlösen könne. Außerdem müsse man überlegen, ob etwa ein Veranstalter oder ein Betrieb die Krise überhaupt überlebt.
Derzeit müssten Insolvenzen wegen Überschuldung nicht angemeldet werden. Daher gebe es gewisse Risiken für Verbraucherinnen und Verbraucher, so Müller. Wer jetzt eine Theater- oder Konzertkarte für 2021 verschenkt, riskiert demnach, dass das Event wegen der Pandemie nicht stattfindet - und unter Umständen keine Erstattung bekommt.
Veranstalter geben sich optimistisch
Doch Event-Tickets unter dem Weihnachtsbaum können auch ein Zeichen der Solidarität sein - und gerade kleinen Veranstaltern und Künstlern helfen, durch die Krise zu kommen.
Der Präsident des Bundesverbands der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft, Jens Michow, geht davon aus, dass man Ticketgeschenke durchaus wagen kann. Durch die staatlichen Hilfen sei die Sorge vor Insolvenzen sehr gesunken. Er gehe fest davon aus, dass die ab Mitte 2021 geplanten Events auch stattfinden werden.
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Auch in Bezug auf den lokalen Einzelhandel hatte der Chef der Wirtschaftsweisen, Lars Feld, Geschenkgutscheine angeregt. Anders als bei vielen Dienstleistungen könne der Umsatz online stattfinden oder nachgeholt werden. "Wer den lokalen Handel privat unterstützen will, kann jetzt Gutscheine verschenken."
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