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Konferenz in Bremen : Lösungen gegen das Korallensterben gesucht

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Klimawandel, Verschmutzung und Überfischung: Weltweit sterben die Korallenriffe. Auf der Weltkorallenriffkonferenz in Bremen werden Lösungsmöglichkeiten diskutiert.

Durch den Klimawandel und die zunehmende Verschmutzung der Meere sterben Korallenriffe immer weiter ab. Eine Konferenz in Bremen sucht Rettungsmöglichkeiten.

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Das Great Barrier Reef vor Australien, ein 25 Millionen Jahre altes Naturwunder. Doch durch Klimaerwärmung und den Treibhauseffekt ist der Lebensraum für die Millionen verschiedener Tiere und Pflanzen immer stärker bedroht: Korallen bleichen aus und sterben.

Aktuell durchlebt das Great Barrier Reef erneut eine Massenbleiche, die Vierte seit 2016. Das ist nicht nur eine ökologische Katastrophe, sondern auch eine Gefahr für Menschen in Küstengebieten, die von den Riffen geschützt werden. Überall auf der Welt beobachtet man seit Jahren das gleiche Phänomen.

Korallensterben: Verheerende Prognosen

In den Korallenriffen dieser Welt leben ungefähr 25 Prozent der Fische und wirbellosen Tiere des Meeres, während die Riffe nur 0,1 Prozent der Ozeane ausmachen, sagt Andrea Grottoli, Präsidentin der International Reef Society. Auf dem Coral Reef Symposium treffen sich bis Freitag in Bremen internationale Expert*innen aus Wissenschaft und Politik, um über den globalen Korallenschutz zu beraten.

Australien hat einen besonders heißen Sommer hinter sich. Das Wasser am Great Barrier Reef ist vier Grad wärmer als sonst. Die Folge: eine schwere Korallenbleiche.

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Das Ökosystem Korallenriff ist durch den Klimawandel und die Versauerung der Meere seit Jahren in Gefahr. Sebastian Ferse, der am Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung forscht, sagt:

Die Prognose ist, dass bei 1,5 Grad Erwärmung zwischen 70 und 90 Prozent der Riffe absterben werden und bei 2 Grad sogar 99 Prozent aller Riffe.
Sebastian Ferse, Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung

Globale und lokale Stressoren

Die globale Erderwärmung stresst die Korallenriffe im hohen Maße. Korallen leben in einer Symbiose mit Algen, von denen sie sich ernähren. Durch sich erwärmendes Wasser sterben die Algen und die Korallen verlieren ihre Lebensgrundlage. Zwar können sie noch eine Zeit lang überleben, aber wenn der Stress nicht nachlässt, sterben sie. Ein unumkehrbarer Prozess.

Dazu kommen lokale Stressoren, die den Riffen zusetzen: Die starke Nutzung durch den Menschen in Form von Tourismus, Baumaßnahmen und Verschmutzungen. Ein weiteres Problem ist die Überfischung.

Korallenriffe retten Leben

Neben ihrer ökologischen Funktion und ihrer Artenvielfalt haben Korallenriffe eine unbezahlbare Aufgabe für den Menschen: den Küstenschutz. Riffe fangen ungefähr 90 Prozent der Wellenenergie ab.

Würden die Riffe sterben, so wären all diese Küstenabschnitte ungeschützt. Das würde bedeuten, dass viele Menschen ihre Heimat verlassen müssen, und das betrifft den Rest der Welt, so Andrea Grottoli.

Das muss jetzt getan werden, um die Korallen zu schützen

Die wichtigste globale Maßnahme, um das Überleben der Korallen zu sichern ist auch die schwierigste: den Klimawandel so weit wie möglich zu stoppen, da sind sich alle Expert*innen einig. Gleichzeitig seien lokale Maßnahmen notwendig, um die Riffe mittelfristig zu schützen, so Andrea Grottoli, Präsidentin der International Coral Reef Society. Es müssen Schutzzonen für die Korallenriffe eingerichtet werden, die frei von Stressoren sind.

Das bedeutet: Kein Fischfang, keine touristische Nutzung, keine Transportwege durch die Riffe. Es ist möglich, Korallenriffe aufzuforsten, allerdings nicht im großen Stil.

Die Aufforstung ist sehr aufwendig und teuer. Sie macht Sinn in bestimmten Riffen, die besonders wertvoll sind, aber überall ist einfach noch nicht möglich.
Andrea Grottoli, Präsidentin der International Coral Reef Society

Überfischung, riesige Müllberge und der Klimawandel bedrohen die Weltmeere. Bei der UNO-Konferenz in Lissabon wird darüber beraten, wie man die Meere mit ihren Bewohnern schützen kann.

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Korallenriffe retten: Ein Bündel an Strategien

Doch es gibt einen kleinen Hoffnungsschimmer: "Wir sehen, dass einige Korallen resilient sind. Wenn wir diese Resilienz nutzen, können wir besser und effektiver an unserem Kurzzeitziel, der Erhaltung bestehender Korallen, arbeiten", sagt Andrea Grottoli.

Trotzdem macht die Wissenschaftlerin deutlich, dass all die Lösungsansätze jetzt gleichzeitig stattfinden müssen: Die Erderwärmung abschwächen, die lokalen Stressoren wie Überfischung und Verschmutzung verhindern und an neuen Technologien für die Aufforstung von Riffen arbeiten, um die noch lebenden Korallen zu schützen.

Weltkarte mit dem CO2-Ausstoß der Länder vor einer Windkraftanlage und einem Kohlekraftwerk
Grafiken

ZDFheute-KlimaRadar - Daten zum Klimawandel im Überblick 

Wie hat sich das Klima bereits verändert? Wie viel CO2 haben die Länder seit 1990 eingespart? Die wichtigsten Zahlen im KlimaRadar von ZDFheute.

von Moritz Zajonz
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