In Kubas Hauptstadt Havanna ist ein Luxushotel bei einer Explosion teilweise zerstört worden. Nach jüngsten Angaben der Behörden kamen mindestens 25 Menschen ums Leben.
Bei einer heftigen Explosion in einem derzeit geschlossenen Fünf-Sterne-Hotel im Zentrum von Havanna sind laut jüngsten Berichten mindestens 25 Menschen getötet worden. Die Rettungs- und Bergungsarbeiten dauern an. Die Suche nach möglichen Überlebenden und weiteren Opfern konzentrierte sich am Samstagabend auf die beiden Untergeschosse des Hotels. Trümmer erschwerten den Zugang. Auch im Keller des Gebäudes werde nach Überlebenden und möglichen weiteren Opfern gesucht, hieß es.
Nach Angaben des Präsidialamtes waren unter den Toten auch eine Schwangere und ein Kind. Zudem seien 64 Menschen verletzt worden, darunter 14 Minderjährige. Der Zustand von drei Kindern sei kritisch, hieß es von den Gesundheitsbehörden der sozialistischen Karibikinsel. Mutmaßliche Unglücksursache ist ein Gasleck.
Tweet des kubanischen Präsidialamts
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Gasleck Ursache für Explosion?
Die Explosion ereignete sich kurz nach 11 Uhr Ortszeit (17 Uhr MESZ). Große Teile der Fassade des Hotels Saratoga wurden zerstört. Die Umgebung war mit Trümmern und Glasscherben übersät. Über dem Gebäude stiegen Rauch und Staub auf. Außerdem wurden mehrere Fahrzeuge zerstört.
Laut Staatspräsident Miguel Díaz-Canel, der sich vor Ort ein Bild der Lage machte, handelte es sich um einen Unfall, bei dem ein Gastank explodiert sei. Einen Anschlag schloss er aus:
Eine Untersuchung sei im Gange.
Augenzeuge: Flüssiggaslieferung während Bauarbeiten
Ein Zeuge habe berichtet, im Moment der Explosion sei das Hotel mit Flüssiggas beliefert worden, berichtete "Granma", die Zeitung der Kommunistischen Partei Kubas. Demnach fanden an dem Hotel auch Bauarbeiten statt - es seien dort keine Touristen gewesen.
Der Fotograf Michel Figueroa berichtete, er sei an dem Hotel vorbeigegangen, als die Explosion ihn zu Boden geschleudert habe. Eine Bewohnerin sagte, die Detonation habe ihr Haus einen Block vom Hotel entfernt erschüttert. "Das ganze Gebäude hat sich bewegt. Ich dachte, es sei ein Erdbeben", sagte sie.
Fassade des Hotels wurde weggerissen
Auf Bildern war zu sehen, wie ein Tankwagen aus den Trümmern geborgen wurde. Wegen der Coronavirus-Pandemie war das bekannte Fünf-Sterne-Hotel seit etwa zwei Jahren geschlossen. Am kommenden Dienstag sollte es wiedereröffnet werden.
Die unteren drei Etagen des neoklassizistischen Gebäudes waren völlig verwüstet, wie auf Bildern zu sehen war. Die Wucht der Explosion riss die Fassade weg, von der Straße waren die zerstörten Zimmer zu sehen.
Hotel bei Promis beliebt
Das Luxushotel Saratoga verfügt über 96 Zimmer, zwei Restaurants und ein Schwimmbad auf dem Dach mit Panoramablick über die kubanische Hauptstadt. In den vergangenen Jahren waren Stars wie Madonna und Beyoncé dort eingekehrt sowie zahlreiche ausländische Staatsgäste.
Der Tourismus ist eine der wichtigsten Einnahmequelle des sozialistischen Inselstaates. Vor der Pandemie arbeiteten rund eine halbe Million der etwa elf Millionen Kubaner in der staatlichen Tourismusindustrie, die 2020 rund zehn Prozent des Bruttoinlandsproduktes ausmachte.
