Rummel auf der Weide: Minister zahlt Bußgeld für Kuhfladen

    Medienrummel auf der Kuhwiese:Minister zahlt Bußgeld für Kuhfladen

    01.08.2022 | 20:05
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    Kühe hinterlassen Fladen, wo sie gehen und stehen. Ein Bauer sollte für die Verschmutzung der Straße nun ein Bußgeld zahlen. Bayerns Wirtschaftsminister ersetzte ihm den Betrag.

    Kuhfladen
    Kuhfladen
    Quelle: Colourbox

    Medienrummel auf der Kuhwiese: Vor laufenden Kameras hat Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) am Montag in Pähl im oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau einem Landwirt 130 Euro überreicht - die Höhe eines Bußgelds mit Gebühren, das der Bauer zahlen soll, weil seine Kühe auf der Straße zu viele Fladen hinterlassen hatten. Ein Anwohner hatte sich beschwert.
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    Aiwanger spendet medienwirksam aus eigener Tasche

    Schön verpackt und gut sichtbar in einer Klarsichthülle hatte Aiwanger das Geld - aus eigener Tasche, wie er betont - für die Übergabe verpackt.

    Schauen wir mal, ob die Kühe noch scheißen dürfen.

    Hubert Aiwanger, Wirtschaftsminister in Bayern

    Es führe "deutlich zu weit", wenn Bauern zur Kasse gebeten würden, weil ihre Kühe auf dem Weg zur Weide Hinterlassenschaften produzierten. Er gebe ein "klares Bekenntnis für Weidetierhaltung" ab. Wenn die Gemeinde den Bußgeldbescheid zurücknehme, gehe das Geld als Spende an den örtlichen Kindergarten.
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    Bürgermeister: Das Maß "klar und deutlich" überschritten

    Pähls Bürgermeister Werner Grünbauer war allerdings nicht zu dem Termin geladen. Grünbauer, selbst Landwirt, hatte vergangene Woche erläutert, dass keineswegs jede Verschmutzung der Straße zu einem Bescheid führe. Hier aber sei das Maß "klar und deutlich" überschritten gewesen. Das Landratsamt, bei dem sich der Anwohner beschwert hatte, habe die Gemeinde zum Handeln aufgefordert.
    Inzwischen ist die Ursache des Streits, der sich dem Vernehmen nach geraume Zeit hinzog, nicht mehr vorhanden. Der Bauer hat einen Laufstall gebaut. Seit vergangenem Mittwoch treibe er seine Kühe nicht mehr über die Straße auf die Weide.
    Quelle: dpa

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