Der US-Talkmaster Larry King ist im Alter von 87 Jahren in einem Krankenhaus in Los Angeles gestorben. King war vor allem für seine legendäre Talksendung auf CNN bekannt.
Für viele war er Amerikas Interviewer schlechthin - jetzt ist US-Talkmasterveteran Larry King tot. Er sei im Alter von 87 Jahren in einem Krankenhaus in Los Angeles gestorben, teilte das von King mitgegründete Unternehmen Ora Media am Samstag mit.
Mehr als 25 Jahre lang sendete Larry King seine Talksendung "Larry King Live" beinahe täglich auf CNN. Darin interviewte er zahlreiche Größen aus Politik und Showgeschäft, unter ihnen fast alle US-Präsidenten.
Sie zählten zu Kings prominentesten Gästen:
- Barack und Michelle Obama
- Bill und Hillary Clinton
- Michael Jordan
- Marlon Brando
- Bill Gates
- Der Dalai Lama
- Lady Gaga
- Martin Luther King
- Paul McCartney
Todesursache nicht bekannt
Eine Todesursache wurde nicht genannt. King hatte wegen einer Infektion mit dem Coronavirus Anfang des Monats im Krankenhaus gelegen.
Gefühlt gab es niemanden, der nicht bereit war, mit Larry King zu sprechen. US-Präsidenten von Gerald Ford bis Barack Obama, weltberühmte Musiker oder zurückgezogen lebende Schauspieler - sie alle saßen früher oder später King gegenüber. Mit seinem lockeren Interviewstil lockte er auch öffentlichkeitsscheue Prominente vor die Kamera und brachte die Berühmten und Mächtigen einem Millionenpublikum nahe.
Berühmt für seine "Street Questions"
King präsentierte Weltgeschichte nicht nur, er erlebte sie gemeinsam mit seinen Zuschauern. Seine "Street Questions" - solide und einfache Fragen, die auch "ein Typ auf der Straße" stellen würde - zeigten selbst steife Staatschefs von ihrer menschlichen Seite.
"Larry King Live" war eine Frage- und Antwortstunde für Amerika, verkörpert durch den New Yorker mit Hornbrille, Hemd und Hosenträgern. Schon bald nach ihrem Start im Jahr 1985 wurde die Show für CNN zum Aushängeschild. Sie blieb 25 Jahre auf Sendung, immer wochentags um 21 Uhr.
Den scheuen Marlon Brando holte King ebenso vor die Kamera wie die Beatles, Frank Sinatra, Lady Gaga und Rapper Snoop Dogg. 1995 brachte King mit Palästinenserchef Jassir Arafat, Jordaniens König Hussein II. und Israels Ministerpräsident Jitzchak Rabin sogar die drei Protagonisten des Nahost-Konflikts an einen Tisch. Sogar ein Mann namens Donald Trump saß King gegenüber, allerdings 1999, als er noch Immobilienunternehmer war.
Lobeshymnen von Barack Obama
Kettenraucher King hatte mit zunehmendem Alter ernste Gesundheitsprobleme, darunter Herzanfälle, eine große Herzoperation, Diabetes und Lungenkrebs. Er war achtmal verheiratet, mit einer Frau sogar zweimal. "In der Ehe bin ich nicht gut, aber ich bin ein großartiger Freund", sagte er dazu.
King hatte fünf Kinder, von denen im vergangenen Jahr zwei binnen weniger Wochen starben.
Als "Gigant im Rundfunk" bezeichnete der damalige Präsident Barack Obama King, als dieser 2010 nach 25 Jahren überraschend das Ende von "Larry King Live" verkündete und den Briten Piers Morgan als seinen Nachfolger vorstellte .
CNN zufolge kam er in 53 Jahren im Radio und Fernsehen auf 50.000 Interviews und mehr als 6.000 Sendungen im Archiv. Über seinen Kleidungsstil sagte King zum Abschied: