Nach einer Spontandemo in Leipzig kommt es zu Krawallen: Demonstranten errichten brennende Barrikaden und werfen Steine auf Polizisten. Mindestens acht Beamte werden verletzt.
Im Leipziger Stadtteil Connewitz ist es bei einer Spontandemo gegen die Räumung eines besetzen Hauses zu Ausschreitungen gekommen. Polizeibeamte wurden mit Ziegelsteinen beworfen.
In Leipzig ist am Freitagabend eine Spontandemo im linksalternativen Stadtteil Connewitz eskaliert.
Brennende Barrikaden und Steinwürfe
Vermummte schmissen laut Polizei Pflaster- und Ziegelsteine auf einen Polizeiposten und eintreffende Einsatzkräfte, Mülltonnen wurden angezündet und brennende Barrikaden auf die Schienen der Straßenbahn gelegt. Die Polizei setzte Tränengas ein.
"Es gab einen massiven Steinbewurf auf unsere Einsatzkräfte und Fahrzeuge", berichtete Polizeisprecherin Dorothea Benndorf.
Acht Beamte werden leicht verletzt
Ersten Erkenntnissen nach, wurden acht Beamte leicht verletzt, sechs Polizeifahrzeuge wurden beschädigt. Festnahmen gab es zunächst keine.
Hintergrund der nicht angemeldeten Demo mit etwa 200 bis 300 Teilnehmern waren Hausbesetzungen. In der Woche war eine Besetzung eines leerstehenden Hauses im Leipziger Osten durch die Polizei beendet worden.
Weitere Hausbesetzung in Connewitz
Am Freitagnachmittag meldeten Aktivisten über Twitter eine weitere Besetzung im Stadtteil Connewitz. Auch dort war die Polizei am Nachmittag im Einsatz.
Bereits am Donnerstag hatte es eine Demo gegeben, aus der heraus Polizisten attackiert wurden. Zu der Spontandemo hatten sich ungefähr 100 Menschen versammelt - nahezu alle schwarz gekleidet und vermummt.
Steine gegen einen Polizeiposten
Es flogen Böller und Raketen, dann setzte sich der Aufzug in schnellem Schritt in Richtung einer Polizeistation in Bewegung. Dabei wurden Anti-Polizei-Parolen gerufen. Gegen die Scheiben des Polizeipostens flogen Steine.
Die Polizei verstärkte daraufhin die Zahl ihrer Einsatzkräfte. Die Beamten wurden in mehreren Straßen mit Steinen und Flaschen beworfen. Zwei Polizeiwagen fuhren aufeinander auf, was von den Steinewerfern mit höhnischem Gejohle quittiert wurde.
Mehrere kleine Brände bei Gewaltausbruch
Der heftige Gewaltausbruch dauerte etwa eine Dreiviertelstunde. Danach beruhigte sich die Lage. Die Polizei setzte auch einen Hubschrauber ein. Die Feuerwehr musste mehrere kleinere Brände löschen.
Anwohner halfen zum Teil dabei, die Barrikaden aus Verkehrsschildern und brennenden Mülltonnen von den Straßen zu räumen. Einige riefen den Randalierern zu, dass sie aus Connewitz verschwinden sollen.
Weitere Unruhen werden erwartet
In dem Stadtteil gibt es immer wieder Ausschreitungen. Über das gesamte Wochenende könnte es weitere Unruhe geben. Für Samstagabend war eine weitere Demonstration angemeldet worden.