Trinkwasser aus dem Hahn: Die Vorteile von Leitungswasser
Wasser zum Trinken:Welche Vorteile Leitungswasser bietet
von Jan Marschke
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Viele Menschen in Deutschland kaufen im Supermarkt Wasser in Flaschen. Dabei hat jeder Zugang zu Trinkwasser - direkt aus dem Wasserhahn. Und kann Abfall vermeiden.
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Nur etwa ein Drittel der Deutschen trinkt laut dem Umweltbundesamt Leitungswasser. "Dabei ist das hierzulande völlig unbedenklich. Dafür sorgt unsere Trinkwasserverordnung", betont Dr. Jürgen Steinert von Öko-Test. Sie gewährleiste, dass unser Trinkwasser keine Schadstoffgrenzwerte überschreitet, erläutert Steinert.
Rückstände von Mikroplastik bei Flaschenwasser möglich
Leitungswasser in Deutschland ist in der Regel frei von Verunreinigungen und wird streng überwacht. Außerdem ist es frischer als Flaschenwasser, da es nicht über lange Zeiträume gelagert wird. "Leitungswasser ist sowohl wegen der Umwelt- als auch der Gesundheitsauswirkungen eine bessere Option als abgefülltes Wasser, da abgefülltes Wasser ein breiteres Spektrum an Auswirkungen hat", sagt Cathryn Tonne, Forscherin am Institute for Global Health.
Gemeint sind hier Rückstände von Mikroplastik, die in Flaschenwasser enthalten sein können. Denn Kunststoffe enthalten toxische Additive, deren Wirkung im menschlichen Körper noch nicht ausreichend erforscht sind.
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von Andreas Ewels
mit Video
Wie die Belastung mit Nitrat, Kalk und Blei aussieht
Auch fürs Leitungswasser gibt es Gefahren. So beeinträchtigt Nitrat die Qualität des Grundwassers in einigen Regionen Deutschlands. Die Politik musste strengere Grenzwerte in der Düngemittelverordnung festlegen, um den Nitrateintrag ins Grundwasser zu begrenzen. Dennoch seien mehr als ein Viertel der Grundwasserkörper übermäßig belastet, erklärt Dr. Karsten Rinke, Leiter des Helmholtz Zentrums für Umweltforschung (UFZ) in Magdeburg. Diese stünden der Trinkwasserversorgung aber nicht mehr zur Verfügung.
Auch Kalk im Wasser sei laut Rinke unbedenklich: Kalzium ist ein essentieller Mineralstoff für unseren Körper und kommt auch in vielen Mineralwässern vor.
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Sollten allerdings Rückstände von Blei ins Trinkwasser gelangen, kann dies gesundheitsschädlich sein. Seit 1973 dürfen bereits keine Bleirohre mehr verbaut werden, bis 2026 müssen diese per gesetzlicher Verordnung gar gänzlich aus deutschen Haushalten entfernt werden. Dennoch sollte man, wenn man in einem Haus mit Bleirohren wohnt, lieber vom Genuss von Leitungswasser absehen.
Alles zu Bleileitungen
Blei ist auch in sehr niedrigen Aufnahmemengen gesundheitsgefährdend und kann bei Ungeborenen, Säuglingen und Kleinkindern das Nervensystem schädigen sowie die Blutbildung und die Intelligenzentwicklung beeinträchtigen.
Um festzustellen, ob sich noch Bleileitungen in Ihrem Haus befinden, sind folgende Maßnahmen hilfreich:
Kontrollieren Sie sichtbare Leitungen (z. B. im Keller vor und hinter dem Wasserzähler). Bleileitungen sind im Gegensatz zu Kupfer- oder Stahlleitungen weicher. Sie lassen sich mit einem Messer leicht einritzen oder abschaben und erscheinen silbergrau.
Fragen Sie bei Ihrem Vermieter, Hausverwalter oder Hauseigentümer nach, wann die Wasserleitungen installiert wurden und aus welchem Werkstoff sie sind.
Im Zweifelsfall kann eine fachgerechte Labormessung Aufschluss über die Bleibelastung des Trinkwassers geben. Solche Messungen sind jedoch kostenpflichtig. Lassen Sie vor der Probenentnahme das Wasser mindestens vier Stunden in der Leitung stehen. Ihr örtliches Gesundheitsamt berät Sie zur Probenentnahme.
Seit 1973 ist der Einbau von Bleirohren für Trinkwasser verboten. Im öffentlichen Trinkwassernetz wurden Bleirohre vollständig entfernt, in Privathäusern gibt es sie aber vereinzelt noch. Längst nicht alle vor 1973 gebauten Häuser sind betroffen, weil auch schon vor 1973 häufig andere Werkstoffe (z. B. Kupfer oder verzinkter Stahl) verwendet wurden. Häuser, die nach 1973 errichtet wurden, sind nicht mehr betroffen.
Spätestens am 12. Januar 2026 ist dann endgültig Schluss mit Bleileitungen: Gemäß der 2023 in Kraft getretenen, novellierten Trinkwasserverordnung müssen bis dahin alle Bleileitungen und auch Teilstücke vollständig entfernt oder stillgelegt werden. Denn auch kleinere Teilabschnitte aus Bleileitungen können in Kombination mit anderen metallenen Werkstoffen zu hohen Bleigehalten im Wasser führen. Wenden Sie sich bei Unsicherheiten an das Gesundheitsamt oder ziehen Sie Fachbetriebe der Sanitär- und Heizungstechnik zu Rate. Auch die Verbraucherzentralen und Mietervereine sowie der Verband der Haus- und Grundbesitzer können Ihnen helfen.
Quelle: Umweltbundesamt
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Leitungswasser benötigt keine Verpackung
"In Deutschland steht Leitungswasser in der Regel in sehr guter Qualität zur Verfügung, aus Abfallvermeidungs- und Umweltgesichtspunkten ist daher das Leitungswasser einem abgefüllten Wasser vorzuziehen", rät das Umweltbundesamt. Die Milliarden Plastikflaschen, die jährlich in Deutschland verbraucht würden, würden in der Herstellung immense Mengen an Rohstoffen verschlingen. Darüber hinaus trägt Plastikmüll erheblich zur Verschmutzung der Ozeane bei.
Ein weiterer Nachteil von Wasser in Flaschen: Der Transport verursacht Treibhausgase. Das gilt auch für Glasflaschen, die zwar häufiger wiederverwendet werden können, aber ebenso Transportwege zurücklegen müssen.
Für planet e. haben mehrere Familien bei der Öko-Challenge mitgemacht: Die Folgen sind jederzeit in der ZDF-Mediathek verfügbar.
Leitungswasser ist zudem günstiger als Flaschenwasser. Ein Liter Leitungswasser kostet in Deutschland im Durchschnitt zwischen 0,2 und 0,5 Cent, während ein Liter Flaschenwasser zwischen 20 Cent und mehreren Euro kostet.
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von Anne Waltermann
mit Video
Quelle: ZDF
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