Gerichtsurteil: Libyen verurteilt 17 IS-Mitglieder zum Tode

    Gerichtsurteil:Libyen verurteilt 17 IS-Mitglieder zum Tode

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    In Libyen sind 17 ehemalige Mitglieder der Terrormiliz Islamischer Staat zum Tode verurteilt worden. Sie sollen an der Tötung von 53 Menschen beteiligt gewesen sein.

    Die Flagge von Libyen wehgt an einem Fahnenmast im Wind
    Flagge von Libyen (Symbolbild)
    Quelle: dapd

    Ein Gericht in Libyen hat 17 frühere Mitglieder der Terrorgruppe Islamischer Staat zum Tode verurteilt. Das teilte die oberste Staatsanwaltschaft mit Sitz in Tripolis am Montag mit. Die Verurteilten wurden für schuldig befunden, an der Tötung von 53 Menschen und der Zerstörung von öffentlichem Eigentum in der westlichen Stadt Sabratha beteiligt gewesen zu sein.
    Wann die Urteile vollstreckt werden sollte, teilte das Gericht nicht mit. 16 weitere Militante erhielten Haftstrafen - in zwei Fällen fielen diese lebenslänglich aus. Die Nationalität der Angeklagten wurde nicht bekanntgegeben.

    Libyen - gespaltenes Land

    Libyen ist nach Jahren des Bürgerkriegs zwischen zwei rivalisierenden Regierungen im Osten und Westen gespalten, die von Milizen und ausländischen Regierungen unterstützt werden. Die Spaltung zwischen Behörden in der Hauptstadt Tripolis und dem Osten des Landes hat zu verbreiteter Gesetzlosigkeit geführt.
    Milizen haben großen Reichtum und Einfluss, etwa durch Entführungen und die Kontrolle über das Geschäft mit dem Menschenschmuggel, angehäuft.

    Gewinne für "IS" nach Sturz Gaddafis

    Der IS hatte seine Aktivitäten in Libyen nach dem Sturz des Langzeit-Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 ausgeweitet. Im Jahr 2014 nahmen IS-Terroristen erstmals die Stadt Darna ein, später Sirte und Gebiete um Sabratha.
    Im Gegensatz zu Syrien und dem Irak gelang es der Terrorgruppe in dem Land jedoch nicht, große Teile des Territoriums einzunehmen.
    Quelle: AP, AFP