"Homeschooling", "Social Distancing", "Superspreader" - die Corona-Pandemie schlägt sich auch in unserem Sprachgebrauch nieder. Anglizismus des Jahres ist "Lockdown" geworden.
Das Wort "Lockdown" ist zum Anglizismus des Jahres gewählt worden. Das hat eine Jury um den Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch entschieden. "Lockdown" bezeichne im Deutschen eine Mischung aus Ausgangsbeschränkungen, Einschränkungen der Bewegungs- und Versammlungsfreiheit sowie Kontaktbeschränkungen bei gleichzeitigem Schließen öffentlicher Einrichtungen, erklärte die Jury am Dienstag in Berlin. Spätestens mit den Anti-Corona-Maßnahmen seit Oktober sei "Lockdown" fester Bestandteil des Deutschen.
Schnelle Integration in den Wortschatz
Überzeugt habe die Jury an "Lockdown" seine schnelle Integration in den deutschen Wortschatz und das für Lehnwörter typische Eigenleben, sagte der Sprachwissenschaftler und Juryvorsitzende Stefanowitsch. Zu Beginn von Covid-19 seien in Deutschland zunächst Umschreibungen wie "Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie" benutzt worden.
Ab der zweiten Märzhälfte 2020 habe sich dann schnell das Wort "Lockdown" verbreitet, ab Oktober nochmals schneller. Inzwischen tauche es auch in zusammengesetzten Wörtern wie Lockdown-Regeln, Lockdown-Verstößen und Lockdown-Gegnern auf. Im Englischen fand sich das Wort ab den frühen 1970er Jahren zunächst für Situationen, in denen Gefängnisinsassen ihre Zellen für einen längeren Zeitraum nicht verlassen durften.
- "Corona-Pandemie" ist Wort des Jahres 2020
Der Begriff "Corona-Pandemie" ist das Wort des Jahres 2020. Auch Worte wie Lockdown oder Verschwörungserzählung haben die Sprache in diesem Jahr stark geprägt.
Zweiter Platz geht an fünf Begriffe
Insgesamt habe sich der Wortschatz des Deutschen im Zuge der Covid-19-Pandemie außergewöhnlich rasch erweitert. Daher setzte die Jury diesmal gleich fünf Begriffe gleichberechtigt auf den zweiten Platz, nämlich:
- Social Distancing
- Superspreader
- Homeoffice
- Homeschooling
- Shutdown
Der "Anglizismus des Jahres" wird in Deutschland seit 2010 gekürt, 2019 war es "for future" im Zusammenhang mit der Erderwärmung.