Los Angeles: Hoffnung auf Fortschritte dank Wind-Pause

    Tödliche Großbrände:Hoffnung in Los Angeles dank Wind-Pause

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    Der starke Wind in Los Angeles hat nachgelassen. Das macht der Feuerwehr Hoffnung, die verheerenden Großbrände besser bekämpfen zu können. Über 100.000 Menschen wurden evakuiert.

    Ein Löschhelikopter gibt Wasser ab über den Feuern in den Hollywood Hills in Kalifornien.
    Die schwersten Brände wüten westlich von Los Angeles und nahe Pasadena. Dort gibt es die meisten Todesopfer. Zwischen Malibu und Pacific Palisades trifft es auch Prominente.09.01.2025 | 2:31 min
    Die Feuerwehr hofft bei der Bekämpfung der tödlichen Waldbrände in und um Los Angeles in den USA auf Fortschritte durch nachlassenden Wind. "Wenn es so bleibt, können wir heute tatsächlich eine Wendung bei diesen Bränden herbeiführen und Fortschritte erzielen", sagte Einsatzleiter Brent Pascua dem Sender NBC News am Donnerstagmorgen (Ortszeit).
    Am Mittwoch waren Medienberichten zufolge Windböen von bis zu 128 Kilometer pro Stunde registriert worden. "Es war, als hätte man versucht, dieses Feuer in einem Hurrikan zu bekämpfen", sagte Pascua dem Sender CNN.

    Was dieses Feuer so dringend gebraucht hat, war eine Pause von diesen Winden.

    Brent Pascua, Einsatzleiter

    Nach Angaben des US-Wetterdienstes soll der Wind ab Donnerstagnachmittag (Ortszeit) wieder zunehmen. Die für den kalifornischen Winter typischen warmen Santa-Ana-Winde treffen derzeit die Region.
    Brände in Kalifornien nicht unter Kontrolle
    Wenig Regen und trockene Wälder verursachten verheerende Brände im Norden Los Angeles, diese hinterlassen Verwüstung und Zerstörung.09.01.2025 | 2:16 min

    Mindestens fünf Tote durch Großbrände

    Mindestens fünf Menschen kamen bei den verheerenden Bränden bisher ums Leben. Der Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, befürchtet einen Anstieg der Opfer. Im Interview mit CNN sprach er von "völliger Zerstörung". Die aktuellen Todesfälle wurden demnach nordöstlich der Metropole Los Angeles registriert, nahe Pasadena.
    Eines der Todesopfer, ein 66 Jahre alter Mann, war von seiner Familie am Straßenrand gefunden worden, wie der Lokalsender KTLA unter Berufung auf Angehörige berichtete. Der Mann sei bei dem Versuch gestorben, das Haus zu schützen, das seit vielen Jahren im Besitz seiner Familie war. In seiner Hand habe er noch den Gartenschlauch gehalten, hieß es.





    Vorsichtige Entwarnung in den Hollywood Hills

    Fast 2.000 Gebäude wurden bei den Bränden rund um die Millionen-Metropole an der US-Westküste zerstört. Mehr als 100.000 Bewohner mussten ihre Wohnungen und Häuser verlassen - unter ihnen auch zahlreiche Stars.
    Waldbrand in Brasilien
    Brasilien hat im vergangenen Jahr 278.000 Waldbrände registriert. Demnach verbrannte nahezu die Fläche Deutschlands. Besonders schwer war die Amazonasregion betroffen.03.01.2025 | 0:29 min
    Die Feuerschutzbehörde Cal Fire meldete, dass der "Eaton Fire" genannte Großbrand in Pasadena im Norden der Metropole weiter außer Kontrolle sei. Dieser Großbrand hat bereits eine Fläche von knapp 43 Quadratkilometern erfasst. Noch weiträumiger wütet das "Palisades Fire" am Westrand von Los Angeles. Es hat sich auf eine Fläche von fast 70 Quadratkilometern vorgefressen.
    In den berühmten Hollywood Hills gaben die Behörden in der Nacht auf Donnerstag (Ortszeit) leichte Entwarnung. "Die Feueraktivität hat sich verringert", teilte das zuständige Sheriff-Büro auf der Plattform X mit. Das Feuer brenne nun hauptsächlich auf einer kleinen, von der Feuerwehr begrenzten Fläche. Evakuierungsanordnungen wurden teilweise wieder aufgehoben.
    Waldbrand in Los Angeles
    Der Vorort Pacific Palisades ist besonders schlimm von den Flammen betroffen.
    Quelle: AFP

    Biden erklärt Region zum Katastrophengebiet

    US-Präsident Joe Biden erklärte die betroffene Region in Kalifornien zum Katastrophengebiet. Dadurch könnten Gemeinden und Überlebende sofort Bundesmittel erhalten, um den Wiederaufbau voranzutreiben, teilte das Weiße Haus mit.
    Außerdem habe die Katastrophenschutzbehörde (Fema) dem US-Bundesstaat Kalifornien finanzielle Hilfe bei der Brandbekämpfung zugesagt. Die Unterstützung sehe auch individuelle Hilfsprogramme für Bürger sowie Unternehmen vor, wie Notunterbringung und Geld bei zerstörtem Eigentum, hieß es seitens Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom.
    Bidens Nachfolger Donald Trump behauptete in seinem Onlinedienst Truth Social, Kalifornien leide nur deshalb unter Wassermangel, da die dort regierenden Demokraten wegen eines "nutzlosen Fisches" Regenwasser umleiten würden.
    Die Vereinten Nationen boten den USA ihre Unterstützung an. "Die Vereinten Nationen stehen bereit, Unterstützung bereitzustellen, wenn gebraucht", sagte UN-Generalsekretär António Guterres.
    Wladbrand im Harz
    NANO vom 9. September: Der Waldbrand am Brocken im Harz ist unter Kontrolle. Doch die Lebensräumen vieler Tier-, Pflanzen- und Pilzarten sind zerstört.09.09.2024 | 27:44 min

    Erderwärmung verändert Wettermuster

    Laut Feuerwehrchef Anthony Marrone sind die Einsatzkräfte überfordert mit dem Ausmaß der Brände. "Wir tun unser Bestes", sagte Marrone.

    Aber nein, wir haben im Bezirk LA in allen Abteilungen nicht genügend Personal, um damit fertig zu werden.

    Anthony Marrone, Feuerwehr Los Angeles

    Waldbrände sind üblich im Westen der USA und spielen eine große Rolle im Kreislauf der Natur. Wissenschaftlern zufolge verändert der menschengemachte Klimawandel jedoch die Wettermuster.
    Nach zwei Jahrzehnten der Dürre hatte Südkalifornien zuletzt zwei außergewöhnlich feuchte Jahre erlebt, in denen sich die Vegetation erholte. Nun sehe die Region den "trockensten Winterbeginn aller Zeiten", sagte Meteorologe Daniel Swain. Alles, was üppig gewachsen ist, wirke nun als Brennstoff für das Feuer.

    Eine Person hält ein Smartphone in der Hand. Darauf ist der WhatsApp-Channel der ZDFheute zu sehen.
    Quelle: ZDF

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    Quelle: AFP, dpa
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