Duisburg: Loveparade-Unglück jährt sich zum 12. Mal

    Feiern in Duisburg:Gedenken an Loveparade-Unglück vor 12 Jahren

    24.07.2022 | 19:33
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    Zwölf Jahre ist es her, dass bei der Loveparade in Duisburg 21 Menschen ihr Leben verloren. Auch in diesem Jahr fanden am Unglücksort wieder Feiern zum Gedenken an die Opfer statt.

    Die Loveparade Gedenkstätte spiegelt sich in einer nassen Bank.
    Zwölf Jahre ist es her, dass bei der Loveparade in Duisburg 21 junge Menschen ihr Leben verloren.
    Quelle: dpa

    Vor zwölf Jahren starben bei der Loveparade in Duisburg 21 junge Menschen in einem unfassbaren Gedränge. An diesem Sonntag ist der Opfer gedacht worden.
    Der 24. Juli 2010 sei ein "traumatischer Tag" für die Betroffenen und Angehörigen gewesen, sagte der Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung Duisburg 24.7.2010, Jürgen Thiesbonenkamp, an der Gedenkstätte der Katastrophe am Karl-Lehr-Tunnel. "Bei vielen ist dieser Tag für immer ganz fest ins Leben eingeschrieben."

    Bereits Gedenken am Samstag

    Am Sonntagnachmittag hatte in der evangelischen Salvatorkirche in Duisburg ein Gedenkgottesdienst für die Angehörigen der Opfer stattgefunden. Auch bei der "Nacht der 1.000 Lichter" am Samstagabend war der Opfer gedacht worden. An der Gedenkstätte und im Zugangstunnel wurden dabei zahlreiche Kerzen angezündet. Die "Nacht der 1.000 Lichter" findet traditionell am Vorabend des Jahrestages statt.
    Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) erklärte am Samstag, das Unglück habe NRW erschüttert, noch heute löse es Entsetzen und Trauer aus. Der 2020 aufgelegte zweite Hilfsfonds des Landes sei ein Signal an die Betroffenen, dass ihr seelisches Leid und der Schmerz der Hinterbliebenen und Verletzten nicht vergessen würden.

    21 Menschen bei Loveparade 2010 gestorben

    Am 24. Juli 2010 waren am einzigen Ein- und Ausgang der Technoparade 21 Menschen im Alter von 17 bis 38 Jahren erdrückt worden. Mindestens 652 Loveparade-Besucher wurden damals verletzt.
    Loveparade-Gründer Dr. Motte hat auf dem Berliner Ku'damm ein neues Techno-Event gestartet. Zu Beginn wurden 5.000 Teilnehmer gezählt, 25.000 waren zu "Rave The Planet" angemeldet.09.07.2022 | 0:19 min

    Strafverfahren 2020 eingestellt

    Ein Strafverfahren gegen ursprünglich zehn Angeklagte war im Frühjahr 2020 ohne Urteil eingestellt worden - wegen vermutlich geringer Schuld. Das Gericht hatte am Ende festgestellt, dass eine "Vielzahl von Umständen" zu dem tödlichen Gedränge geführt habe. So sei etwa der Veranstaltungsort für das Konzept und die Besuchermengen nicht geeignet gewesen. Vereinzelungsanlagen und Schleusen an den Eingängen seien nicht auf die erwartete Personenzahl ausgerichtet gewesen.
    Das Gericht hatte außerdem festgestellt, dass das Unglück auch am Veranstaltungstag noch hätte verhindert oder zumindest in den Folgen hätte abgemildert werden können. Am 9. Juli 2022 fand erstmals eine Neuauflage der Loveparade unter dem Namen "Rave The Planet" in Berlin statt.
    Quelle: dpa, epd

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