Nach mehr als zwei Tagen auf der brennenden Mittelmeer-Fähre "Euroferry Olympia" ist ein vermisster Passagier gerettet worden.
Rettungskräfte haben einen der zwölf Vermissten von der brennenden Autofähre "Euroferry Olympia" geborgen. Das bestätigt das griechische Schifffahrtsministerium. Der Mann soll aus Litauen stammen und hatte mehr als 48 Stunden in der seit Freitag brennenden Fähre ausgeharrt.
Hoffnung auf weitere Überlebende
Damit gibt es wieder Hoffnung, dass weitere Menschen überlebt haben könnten - vermisst werden sieben Bulgaren, drei Griechen und ein Türke. Feuerwehrleuten ist es endlich gelungen, an Bord der Fähre zu gelangen.
Wie die griechische Küstenwache am Sonntag mitteilte, wurde der Lkw-Fahrer unverletzt im Bereich des Fähr-Hecks entdeckt. Die Küstenwache geht nun von noch mindestens elf Vermissten aus. Laut einem Pressebericht waren schon vor Jahren Klagen über Mängel auf der unter italienischer Flagge fahrenden Fähre laut geworden.
Knapp 300 Passagiere an Bord
Bei dem mutmaßlichen Vermissten aus Litauen handelt es sich um den am Sonntag geretteten Belarussen, wie Onlinemedien berichteten. Der 21-jährige Lkw-Fahrer sagte demnach bei seiner Rettung: "Sagt mir, dass ich lebe."
Das Feuer auf der Fähre war in der Nacht zu Freitag ausgebrochen, als sich das Schiff gerade vor der Küste der griechischen Ferieninsel Korfu befand. An Bord der Autofähre befanden sich fast 300 Menschen, offiziell waren es 239 Passagiere und 51 Besatzungsmitglieder.
Wegen des andauernden Feuers auf der "Euroferry Olympia" konnten zwischenzeitlich keine Rettungskräfte an Bord gehen. Zunächst wurden 278 Menschen von der Fähre an Land gebracht, zehn von ihnen kamen ins Krankenhaus.
Brandursache weiterhin unklar
Später riefen ein bulgarischer und ein türkischer Lastwagenfahrer telefonisch um Hilfe, die sich noch auf der Fähre befanden. Am Freitagabend wurden laut Reederei zwei weitere Passagiere, ein Bulgare und ein Afghane, gerettet und ins Krankenhaus gebracht.
Die Brandursache war weiter unklar, laut Schifffahrtsminister Giannis Plakiotakis wurde eine Untersuchung dazu eingeleitet. Nach übereinstimmenden Einschätzungen war das Feuer möglicherweise von einem auf der Fähre abgestellten Lastwagen ausgegangen. Laut ERT wurden der Kapitän und zwei Schiffstechniker der Staatsanwaltschaft vorgeführt.