Der stellvertretende Kommandeur des ukrainischen Asow-Regiments bittet um Evakuierung des Stahlwerks Mariupol. Russische Soldaten müssten gestoppt und Verwundete gerettet werden.
Quelle: AP
Der ukrainische Offizier Swjatoslaw Palamar hat in einer, an diesem Donnerstag veröffentlichten Videobotschaft auf Telegram um Hilfe gefleht. Der Kommandeur meldete sich aus den Bunkern der weitläufigen Stahlwerksanlage. Er sagte, verwundete Soldaten müssten unter Qualen sterben, weil sie nicht behandelt werden könnten. Die internationale Gemeinschaft müsse Druck auf Russland ausüben, eine Evakuierung zu ermöglichen.
Die Gefechte um das Stahlwerk dauerten am Donnerstag an, sagte Palamar. Die russischen Streitkräfte versuchten, den letzten Ort des Widerstands in Mariupol einzunehmen und so die Eroberung der strategisch wichtigen Hafenstadt abzuschließen. Moskau bestreitet, das Stahlwerk wieder angegriffen zu haben.
Man setze große Hoffnungen darauf, die Zivilisten in den nächsten drei Tagen aus dem Asow-Stahlwerk zu evakuieren, so Katrin Eigendorf, ZDF-Korrespondentin in Kiew.
Palamar forderte den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf, die Evakuierung der verletzten Soldaten und der noch in den Bunkern ausharrenden Zivilisten zu unterstützen. Er warf Russland vor, keine ethischen Normen zu beachten und vor den Augen der Welt Menschen zu ermorden.
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Wohl Hunderte Zivilisten und Soldaten in Bunkern
In den Bunkern unter dem Stahlwerk werden Hunderte ukrainische Soldaten und Zivilisten vermutet. Russland erklärte, seine Soldaten drängen nicht in das unterirdische Labyrinth ein. Palamar sagte dagegen, die russischen Streitkräfte kämpften im Stahlwerk.
Die Verteidiger der Stadt kämpften seit 71 Tagen allein gegen einen Feind, der zahlenmäßig überlegen sei, und zeigten dabei wahren Heldenmut, meinte der Kommandant.
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