Plagiatsverdacht gegen Mathias Döpfner: Wegen Vorwürfen des "wissenschaftlichen Fehlverhaltens" untersucht die Uni Frankfurt die Doktorarbeit des Axel-Springer-Chefs.
Die Goethe-Universität Frankfurt am Main überprüft derzeit die Doktorarbeit von Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner wegen eines Plagiatsverdachts. Das teilte die Hochschule am Freitag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Davor hatten "Buzzfeed" und "Spiegel" berichtet. Von der Hochschule hieß es:
Döpfners Doktorarbeit entstand im Jahr 1990 unter dem Titel "Musikkritik in Deutschland nach 1945: Inhaltliche und formale Tendenzen - eine kritische Analyse".
Kommission prüft den Fall Döpfner
Man habe den Sachverhalt zur Prüfung an eine Kommission der Uni abgegeben, so die Hochschule. Ein Unternehmenssprecher des Medienkonzerns Axel Springer teilte auf dpa-Anfrage mit:
Döpfner wollte sich auf Anfrage des "Spiegel" nicht im Detail äußern. Die Hochschule teilte weiter mit, gemäß Satzung seien die Verfahren vor der Kommission zum Umgang mit wissenschaftlichem Fehlverhalten absolut vertraulich. Auch zur Dauer des Verfahrens wurden keine Angaben gemacht.
Bericht über mangelhaften Zitationsstil
Anfang Februar 2022 forderte laut Spiegel-Bericht der Plagiatsgutachter Martin Heidingsfelder die Goethe-Universität Frankfurt am Main zu einer formellen Untersuchung auf:
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) forderte von Döpfner, der auch Präsident des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) ist, eine Aufklärung der Vorwürfe. "Wenn der höchste Repräsentant der Verleger in diesem Land Anlass zu Zweifeln an seiner eigenen Glaubwürdigkeit und Integrität gibt, muss er das ausräumen", erklärt DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall.