Rheinland-Pfalz übernimmt Bergrettung-Kosten in Österreich

    Rechnung aus Österreich:Rheinland-Pfalz übernimmt Bergrettung-Kosten

    05.07.2022 | 17:28
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    Eine Schülergruppe aus der Pfalz hatte die Gefahren in den österreichischen Alpen unterschätzt. Für die Rettung der Kinder kommt das Land Rheinland-Pfalz auf.

    Österreich, Mittelberg: Schüler und eine Lehrergruppe im österreichischen Kleinwalsertal. Mehr als 100 Schüler und Lehrer aus Deutschland sind im österreichischen Kleinwalsertal mit Hubschraubern aus Bergnot gerettet worden. Die 99 Jugendlichen im Alter von 12 bis 14 Jahren und 8 Lehrer aus dem Raum Ludwigshafen waren am Dienstag (07.06.2022) auf einer für ihre Ausrüstung und Fähigkeiten zu schwierigen Route unterwegs, wie die Polizei Vorarlberg mitteilte. Die Lehrer hätten die Route aufgrund von irreführenden Informationen aus dem Internet ausgesucht.
    Rettung in den österreichischen Alpen
    Quelle: Landespolizeidirektion Vorarlberg/APA/dpa

    Das Land Rheinland-Pfalz übernimmt die Kosten für die Rettung einer großen Schülergruppe aus der Pfalz in den österreichischen Alpen. Die Rechnung belaufe sich auf exakt 13.291,57 Euro und sei mittlerweile an der Schule eingetroffen, teilte das Bildungsministerium am Dienstag mit. "Das Bildungsministerium wird die Rechnung prüfen und - sofern die Rechnung keine grundsätzlichen Zweifel aufwirft - diese selbstverständlich auch bezahlen", sagte ein Sprecher.

    Im Kleinwalsertal in Bergnot

    Die 99 Schüler im Alter von 12 bis 14 Jahren sowie acht Begleitpersonen eines Gymnasiums in Maxdorf im Rhein-Pfalz-Kreis waren am 7. Juni bei einer Wanderung im österreichischen Kleinwalsertal in Bergnot geraten. Sie hingen auf einem schmalen und nach Regenfällen rutschigen Grat fest.
    Etwa 70 Mitglieder der Gruppe wurden von Hubschraubern mit Seilen geborgen, die anderen stiegen von Bergrettern begleitet ab. Zwei Schüler verletzten sich leicht. Die Lehrkräfte hatten der österreichischen Polizei zufolge den Wanderweg aufgrund irreführender Informationen im Internet ausgesucht.
    Der Weg habe sich als weitaus riskanter als beschrieben entpuppt. Nach Beratung unter anderem mit Psychologen und dem Kontakt mit den Eltern wurde die Klassenfahrt nach der Rettungsaktion mit glücklichem Ausgang fortgesetzt.

    Rückforderungen an Lehrer?

    Nach Angaben des Bildungsministeriums werden alle Fragen im Zusammenhang mit der Kostenübernahme geprüft, darunter auch mögliche Rückforderungen etwa an Lehrer. Dies sei aber nur dann denkbar, wenn den Verantwortlichen Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit nachgewiesen werden könne. "Dabei ist allerdings zu bedenken, dass die juristischen Anforderungen für einen solchen Nachweis sehr streng sind."
    Die Ermittlungen in Österreich seien aber noch nicht abgeschlossen. "Auf die Schülerinnen und Schüler werden auf keinen Fall Kosten zukommen", betonte der Ministeriumssprecher.
    Quelle: dpa