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Umweltschutz auf dem Meer : Wie können wir Meere von Plastik befreien?

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Die Meere sind voller Plastikmüll. Können Projekte, die Plastik aus den Meeren fischen, das Problem lösen? Oder gibt es Alternativen?

USA, San Francisco: Ein Abfallsammelgerät aus dem Projekt "The Ocean Cleanup" schwimmt auf seinem Weg zum Einsatzort im Pazifischen Ozean in der Bucht von San Francisco.
USA, San Francisco: Ein Abfallsammelgerät aus dem Projekt "The Ocean Cleanup" schwimmt auf seinem Weg zum Einsatzort im Pazifischen Ozean in der Bucht von San Francisco.
Quelle: dpa

Immer mehr Projekte schreiben sich auf die Fahne, die Meere von Plastikmüll zu befreien. Ein hehres Ziel angesichts der enormen Mengen, die in den Meeren treiben und beunruhigenden Forschungen, bei denen in drei von vier Fischen im Atlantik Plastik im Magen gefunden wurde.

Aber geht das überhaupt? Oder gibt es erfolgversprechendere Ansätze, um das Problem zu lösen?

Wie viel Plastik schwimmt in den Meeren?

Um das einzuordnen, lohnt sich ein Blick auf die Zahlen: Seit 1950 hat die Welt über acht Milliarden Tonnen Plastik produziert, von denen fünf Milliarden weggeworfen wurden, ohne sie zu recyceln oder zu verbrennen.

Es klingt nach einem guten Konzept. Doch wie glaubwürdig ist dieses „Greenwashing- Modell“, und wie gut ist es tatsächlich für die Umwelt?

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Wie viel genau davon in den Ozeanen gelandet ist, ist unklar. Forschende schätzen 150 bis 400 Millionen Tonnen. Ebenso unklar ist, wo das viele andere Plastik geblieben ist. Hier ist weitere Forschung notwendig.

Ein großer Teil des Plastiks in den Ozeanen dürfte auf den Meeresgrund abgesunken sein oder unter Wasser treiben. Forschende gehen davon aus, dass nur etwa ein bis drei Prozent des Plastikmülls in den Meeren an der Oberfläche treibt.

Wie viel Plastik lässt sich aus den Meeren herausfischen?

Bei diesen ein bis drei Prozent setzen Projekte wie "The Ocean Cleanup" an. Mit Schiffen fahren solche Initiativen aufs Meer hinaus und sammeln mit unterschiedlichen Techniken Plastik ein. Nach eigenen Angaben ist es dem Team von "The Ocean Cleanup" im Sommer 2021 so gelungen 29 Tonnen Plastikmüll im Pazifik einzusammeln - immerhin.

Allerdings nur ein Bruchteil der Millionen Tonnen, die in den Meeren treiben. Andere Projekte bewegen sich in ähnlichen Größenordnungen.

Täglich landen riesige Mengen Plastik in den Weltmeeren. Unsere Ozeane verkommen zur Müllhalde. Doch immer mehr Menschen sagen dieser gigantischen Verschmutzung jetzt den Kampf an.

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Forschende gehen davon aus, dass sich die Menge an Plastik in den Ozeanen in den kommenden Jahrzehnten drastisch erhöhen wird. Ein Team am Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung um den Forscher Augostino Merico hat im Jahr 2020 basierend auf Schätzungen und Prognosen errechnet, wie groß der Anteil ist, den das Projekt "The Ocean Cleanup" aus den Meeren holen könnte.

Ihr Ergebnis: Wenn nicht eines, sondern 200 der marinen Sammelsysteme des Projekts 130 Jahre lang sammeln würden, würden sie fünf Prozent des bis dahin angefallenen globalen Plastikmülls in den Meeren herausholen.

Wir verändern das scheinbar unerschöpfliche Element, von dem das Leben auf der Erde abhängt. Wir verschmutzen es, bauen Landschaften um und greifen in wichtige Naturkreisläufe ein.

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Gibt es realistischere Lösungen für das Problem?

Plastikmüll lässt sich inzwischen an den entlegensten Orten finden, überall, nicht nur an der Oberfläche der Meere. Forschende raten deshalb beim Ursprung des Problems anzusetzen: Das bedeutet, Pläne zu entwickeln und umzusetzen, damit Kunststoffe gar nicht erst in die Umwelt und Ozeane gelangten. Etwa, indem offene Mülldeponien geschlossen werden, über die Müll leicht in die Umwelt gelangt.

Neben verbesserten Entsorgungs- und Recyclingsystemen könnten Flussbarrieren eine Möglichkeit sein, denn über Flüsse gelangt der allergrößte Teil des Plastiks in die Meere. Doch hier fehlt es bislang an ausgereiften Konzepten, die ökologisch vertretbar und auch mit der Schifffahrt vereinbar sind.

Wir müssen dringend überdenken, wie wir Plastik produzieren, konsumieren und entsorgen und wie wir nachhaltige Alternativen vorantreiben können.
Prof. Dr. Agostino Merico, Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung

Eine andere Möglichkeit ist es, biologisch abbaubaren Kunststoff zu produzieren und zu nutzen, der keinen Schaden anrichtet, wenn er in die Umwelt gelangt. Dafür sollten die Kunststoffe sich aber nicht nur in industriellen Kompostieranlagen oder im Gartenkompost zersetzen, sondern auch in Süß- und Salzwassergewässern.

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Auch, wenn es vereinzelt Siegel dafür gibt, ist noch nicht ausreichend erforscht, welche biologisch abbaubaren Kunststoffe sich tatsächlich für die Umwelt unbedenklich im Meer zersetzen.

Nicht zuletzt gilt das Offensichtliche: Alle Kunststoffe, die gar nicht erst produziert werden, können auch nicht in die Umwelt gelangen. Die Plastikproduktion und unser Plastikverbrauch steuern entsprechend, wie stark die anderen Maßnahmen nötig sind.

Was bringt’s? – In dieser Reihe klärt der Terra-X-Instagram-Kanal regelmäßig über vermeintliche Lösungen ökologischer Probleme auf und sucht nach besseren Antworten.

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