Im Juni 2021 attackiert ein Mann in der Würzburger Innenstadt mehrere Menschen mit einem Messer – drei Frauen sterben. Nun hat der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter begonnen.
Bei einer Messerattacke in Würzburg starben im letzten Sommer drei Menschen, neun wurden teils schwer verletzt. Seit heute steht der Täter vor Gericht.
Zehn Monate nach einem Messerangriff mit drei Toten im bayerischen Würzburg hat am Freitag der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter begonnen. Es handelt sich um ein Sicherungsverfahren, in dem es nicht um eine Haftstrafe, sondern um die dauerhafte Unterbringung in einer geschlossenen Psychiatrie geht.
Dem Beschuldigten wird vorgeworfen, am 25. Juni 2021 drei ihm unbekannte Frauen mit einem Küchenmesser getötet zu haben. Anschließend soll er wahllos andere Menschen in der Würzburger Innenstadt angegriffen haben. Vier weitere Frauen, ein damals 11-jähriges Mädchen und ein 16-Jähriger wurden schwer verletzt. Zudem gab es drei Leichtverletzte. Ein attackierter Polizist blieb unversehrt.
- "Derartig brutale Tat" war nicht vorhersehbar
Bayerns Innenminister Herrmann (CSU) sieht bisher keinen Anlass, Psychiatern Vorwürfe zu machen. Es gebe keine Hinweise, dass die Tat in Würzburg hätte verhindert werden können.
Mann wird als schuldunfähig einstuft
Der mutmaßliche Täter stammt aus Somalia und wurde 2015 erstmals in Deutschland registriert. Die Generalstaatsanwaltschaft München will ihn dauerhaft in einer Psychiatrie unterbringen lassen, weil er Gutachtern zufolge paranoid schizophren sein soll. Er sei deswegen zum Tatzeitpunkt nicht in der Lage gewesen, das Unrecht seiner Taten einzusehen.
Der Beschuldigte gab laut Staatsanwaltschaft an, dass Stimmen in seinem Kopf ihm die Tat befohlen hätten. Die Ermittlungen ergaben keine Hinweise auf islamistische Motive.
Bei einer Gedenkfeier im Würzburger Kiliansdom haben Vertreter von Religion und Politik der Opfer der Messerattacke gedacht. Bei dem Angriff kamen drei Menschen ums Leben.
Anwalt: Mandant bedauert Tat
Laut seinem Verteidiger Hans-Jochen Schrepfer hat sich der Beschuldigte inzwischen entschuldigt und sein Mitgefühl ausgedrückt.
Das Amtsgericht Würzburg ordnete schon im Sommer seine einstweilige Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an. Verhandelt werden soll an drei verschiedenen Orten - in Veitshöchheim, Estenfeld und Würzburg. Zum Prozessauftakt kam das Landgericht in Veitshöchheim zusammen. Für den Prozess sind 27 Verhandlungstermine bis Ende September angesetzt.
- Angreifer von Würzburg ist schuldunfähig
Drei Frauen starben im Juni als ein Mann sie mit einem Messer in Würzburg angriff. Gutachter kommen zu dem Schluss: Der Mann ist schuldunfähig. Er wird psychiatrisch behandelt.