Der von den USA meistgesuchte mexikanische Drogenboss Rafael Quintero wurde nach jahrelanger Flucht festgenommen. Er gilt als einer der einflussreichsten Verbrecher des Landes.
In Mexiko ist der von den USA meistgesuchte Drogenboss Rafael Caro Quintero gefasst worden. Das bestätigte die mexikanische Marine. Er soll nun an die USA ausgeliefert werden.
Mexikos berüchtigter Drogenboss Rafael Caro Quintero ist wieder gefasst worden. Dies bestätigte die Marine des nordamerikanischen Landes am Freitag.
Details zur Festnahme von Caro Quintero, der in den 1980er Jahren wie Pablo Escobar in Kolumbien als "Narco de Narcos" ("Drogenboss der Drogenbosse") galt, gab es zunächst nicht.
Quintero seit 2013 auf der Flucht
Caro Quintero soll 1985 den Mord an einem Beamten der US-Anti-Drogen-Polizei DEA angeordnet haben. Der Mitgründer des ehemaligen Guadalajara-Kartells, des ersten großen Drogen-Kartells in Mexiko, war seit 2013 auf der Flucht. Damals war er nach 28 von 40 Jahren Haft wegen angeblicher Verfahrensfehler auf freien Fuß gesetzt worden.
Der Oberste Gerichtshof Mexikos hob diese Entscheidung zwar auf, Caro Quintero war zu dem Zeitpunkt aber bereits abgetaucht. Das Außenministerium in Washington setzte ein Kopfgeld von 20 Millionen US-Dollar auf ihn aus. Medienberichten zufolge wurde der Drogenboss nun in den Bergen in Nordmexiko von der Marine festgenommen.
Täglich verschwinden in Mexiko Menschen. Hunderte werden jeden Tag ermordet. Zwei deutsche Rechtsmediziner helfen, ungeklärte Mordfälle aufzuklären.
Festnahme als gut gemeinte Geste?
Zuletzt soll Quintero das kleinere Caborca-Kartell angeführt haben. Die Festnahme des ehemals mächtigsten Drogenbosses Mexikos findet wenige Tage nach einem offiziellen Besuch des mexikanischen Präsidenten Andrés Manuel López Obrador in Washington statt, bei dem er von seinem US-Kollegen Joe Biden empfangen wurde.
Sie könnte als Geste des guten Willens von Mexiko gegenüber Washington interpretiert werden, nachdem es zu Spannungen in den Bereichen Sicherheit, Investitionen und Migration gekommen war.
Marine-Hubschrauber stürzt nach Festnahme ab
Beim Absturz eines Marine-Hubschraubers in Mexiko sind 14 Passagiere ums Leben gekommen. Ein weiterer Passagier werde nach dem Unglück im nordwestlichen Bundesstaat Sinaloa ärztlich behandelt, hieß es in einer Mitteilung der Marine. Bislang gebe es keine Hinweise dafür, dass der Helikopter bei der Festnahme des von den USA meistgesuchten Drogenbosses Rafael Caro Quintero beteiligt gewesen sei, meldete die Marine weiter.
Örtliche Medien hatten zuvor darüber spekuliert. Der Hubschrauber sei in der Ortschaft Los Mochis aus noch ungeklärten Gründen abgestürzt.