Mehr als 100 Landminen und andere Sprengstoffe hat die Riesenhamsterratte Magawa in Kambodscha aufgespürt. Nun ist das in seiner Heimat beliebte Tier gestorben.
In weiten Teilen Afrikas werden Ratten als Suchtiere für Landminen genutzt. Die wohl berühmteste Ratte ist jetzt in Kambodscha gestorben.
Die berühmte Minensuch-Ratte Magawa ist tot. Die Ratte, die zuvor fünf Jahre lang erfolgreich in Kambodscha im Einsatz war, sei am Wochenende "im hohen Alter von acht Jahren" friedlich eingeschlafen, teilte die belgische Hilfsorganisation Apopo mit.
Bis kurz vor seinem Tod sei Magawa gesund und voller Energie gewesen, hieß es. "Wir alle bei Apopo trauern um Magawa und sind dankbar für die unglaubliche Arbeit, die er geleistet hat", schrieb die Organisation, die das Tier ausgebildet hatte, auf ihrer Webseite. Erst im Juni 2021 war Magawa offiziell in Rente gegangen.
Magawa mit britischem Tierorden ausgezeichnet
In seiner Karriere habe Magawa über 100 Landminen und andere Sprengstoffe gefunden. Die aus Tansania stammende Riesenhamsterratte war im Alter von neun Monaten nach Kambodscha gekommen und dort trainiert worden.
Für seine lebensrettende Arbeit hatte Magawa 2020 als erste Ratte überhaupt den höchsten britischen Tierorden erhalten. Dem tapferen Nager wurde eigens eine kleine Goldmedaille an einem blauen Band um den Hals gelegt.
Spürratten schneller als Metalldetektoren
Spürratten können Minen viel schneller aufspüren als ein Metalldetektor. Nach Angaben von Apopo helfen derzeit weltweit 96 sogenannte HeroRATs dabei, Sprengkörper zu finden, bevor sie Menschen verletzen oder töten.
Magawa hatte dazu beigetragen, insgesamt 225.000 Quadratmeter Land wieder zugänglich zu machen. Kambodscha zählt noch immer zu den am stärksten verminten Ländern der Welt. Die meisten Sprengkörper stammen aus der jahrelangen Schreckensherrschaft der Roten Khmer ab dem Jahr 1975.