Papst Franziskus gewährt dem Hamburger Erzbischof Stefan Heße eine Auszeit. Heße hatte nach der Vorstellung eines Missbrauchsgutachtens seinen Rücktritt angeboten.
Nach seinem Rücktrittsgesuch hat Papst Franziskus dem Hamburger Erzbischof Stefan Heße (54) zunächst eine Auszeit gewährt. Das teilte das Erzbistum am Montag auf seiner Internetseite mit. Der
Papst habe Heße auf seinen angebotenen Amtsverzicht eine erste Antwort gegeben.
Heße soll mehrere Missbrauchsfälle nicht gemeldet haben
Während seiner Abwesenheit soll nach Willen von Franziskus Generalvikar Thim, die ordnungsgemäße Verwaltung der Erzdiözese sicherstellen. Heße, ehemaliger Personalchef und Generalvikar im Erzbistum Köln, hatte nach der Vorstellung des Kölner Missbrauchsgutachtens am 18. März dem Papst seinen sofortigen Rücktritt angeboten; darüber hat der Vatikan nun zu entscheiden.
Das Gutachten der Kölner Anwaltskanzlei Gercke & Wollschläger wirft Heße in seiner Kölner Zeit elf Pflichtverletzungen im Umgang mit Fällen von sexualisierter Gewalt vor. Konkret soll er versäumt haben, kirchliche Verfahren zur Aufklärung von Missbrauchsvorwürfen einzuleiten und mehrere Fälle nicht an die Staatsanwaltschaft oder an den Vatikan gemeldet haben.