Der Deutsche Städte- und Gemeindebund lehnt mögliche Fahrverbote für Motorräder an Sonn- und Feiertagen ab - und plädiert für eine Anpassung der Geräusch-Emissionsgrenzwerte.
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund lehnt Fahrverbote für Motorradfahrer an Sonn- und Feiertagen ab. Über den Vorstoß der Länderkammer entscheidet nun die Bundesregierung.
In der Diskussion um ein Fahrverbot für Motorräder an Sonn- und Feiertagen bezieht der Deutsche Städte- und Gemeindebund klar Stellung. Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung":
Zwar fühlten sich Menschen vielerorts durch Verkehrslärm belästigt, und der Krach von Motorrädern werde an Wochenenden häufig als Störfaktor empfunden. "Ein besserer Lärmschutz kann aber auch ohne eine solche gravierende Einschränkung von Mobilität funktionieren", so Landsberg.
- Tausende Biker protestieren
Kommen Fahrverbote am Wochenende? Tausende Biker haben gegen eine Initiative des Bundesrats zur Reduzierung von Motorradlärm demonstriert.
Bundesrat: "Dringender Handlungsbedarf"
Der Bundesrat hatte Mitte Mai einen Beschluss gefasst, in dem er "dringenden Handlungsbedarf" sah, für besondere Konfliktfälle Geschwindigkeitsbeschränkungen und "zeitlich beschränkte Verkehrsverbote an Sonn- und Feiertagen aus Gründen des Lärmschutzes" zu ermöglichen.
Am Wochenende hatten Tausende Motorradfahrer auf den Straßen dagegen protestiert. Alleine in Stuttgart mobilisierte die Gruppe "Biker for Freedom" rund 10.000 Demonstranten zu einer Sternfahrt und einem Korso. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) will den Beschluss der Länderkammer aber ohnehin nicht umsetzen und ist gegen ein Fahrverbot.
Stätde und Gemeinden fordern: "Runder Tisch Motorradlärm"
Hauptgeschäftsführer Landsberg forderte Scheuer in der Zeitung auf, einen "Runden Tisch Motorradlärm" mit Vertretern von Kommunen und Motorradbauern einzuberufen. Dabei solle auch "über eine Anpassung der Geräusch-Emissionsgrenzwerte gesprochen werden". Schon eine Drosselung der Grenzwerte um zwei bis drei Dezibel könne das Lautstärkeempfinden halbieren.