Er hat die Texte zum Welterfolg "West Side Story" geschrieben und den Evergreen "Send in the Clowns". Gestern ist der Musical-Komponisten Stephen Sondheim mit 91 Jahren gestorben.
Der amerikanische Musical-Komponist Stephen Sondheim ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Das teilte sein Anwalt Rick Pappas der "New York Times" mit. Demnach starb Sondheim am Freitag in seinem Haus in Roxbury im US-Staat Connecticut.
Sondheim galt als Broadway-Legende, 1957 gelang ihm der Durchbruch im Musiktheater, als er die Texte zu Leonard Bernsteins Welterfolg "West Side Story" schrieb.
Oscar, Tony Awards, Grammy
Sondheim gilt als Erneuerer des amerikanischen Musical-Theaters in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter ein Oscar für den Song "Sooner or Later" im Film "Dick Tracy", für sechs Musicals erhielt er Tony Awards und außerdem mehrere Grammys, fünf Olivier-Preise und Pulitzerpreise für "Sunday in the Park".
2015 erhielt er vom damaligen Präsidenten Barack Obama die Freiheitsmedaille, die höchste zivile Auszeichnung der Vereinigten Staaten. "Um es einfach zu sagen: Stephen hat das amerikanische Musical neu erfunden", sagte Obama damals.
Würdigung des Musical-Komponisten
"Das Theater hat eines seiner größten Genies und die Welt einen ihrer größten und originellsten Dichter verloren", schrieb Theaterproduzent Cameron Mackintosh in einer Würdigung. "Leider ist jetzt ein Gigant im Himmel. Aber die Brillanz von Stephen Sondheim wird noch immer hier sein, wie seine legendären Lieder und Shows für immer und ewig aufgeführt werden."
Berühmteste Ballade "Send in the Clowns"
Sondheim beeinflusste mehrere Generationen von Theater-Songwritern, insbesondere mit Meilensteinen wie "Company" (1970), "Follies" (1971) und "Sweeney Todd" (1979).
Seine berühmteste Ballade, "Send in the Clowns", wurde Hunderte Male aufgenommen, darunter von Frank Sinatra und Judy Collins.
Unterschiedliche Inspirationsquellen
Sondheim fand Inspirationen für seine Stücke aus unterschiedlichsten Quellen: Etwa einem Film Ingmar Bergmans - "A Little Night Music"; Japans Öffnung zum Westen - "Pacific Overtures"; dem Maler Georges Seurat - "Sunday in the Park with George"; Grimms Märchen - "Into the Woods" und sogar Präsidentenmördern - "Assassins".
Stephen Sondheim als Genie gefeiert
Die Kritik feierte ihn zu Lebzeiten. Ein New Yorker Magazin fragte: "Ist Sondheim Gott?" Der Londoner Guardian stellte einst die Frage: "Ist Stephen Sondheim der Shakespeare des Musical-Theaters?"
Sondheim selbst gab Songwritern drei Prinzipien mit auf den Weg: Der Inhalt diktiert die Form, weniger ist mehr und Gott steckt im (kleinsten) Detail. Das diene der Klarheit, ohne die alles andere belanglos sei.
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