Neandertaler sind die engsten Verwandten der heute lebenden Menschen. In einer Höhle bei Rom machten Archäologen einen spektakulären Fund: Überreste von neun Neandertalern.
Es sind uralte Schädelreste und Knochenteile von Höhlenmenschen, die die Forscher in Italien begeistern: In der Guattari-Höhle am Circeo-Berg zwischen Rom und Neapel haben Wissenschaftler bei neuen Untersuchungen Überreste von weiteren neun Neandertalern gefunden. Das berichtet das italienische Kulturministerium.
Acht der Urmenschen dürften etwa zwischen 50.000 und 68.000 Jahre alt sein, eine der Personen könnte sogar vor 100.000 Jahren durch die Küstenregion im heutigen Latium gestreift sein. Der spektakuläre Fund wirft ein neues Licht auf die Besiedlung der italienischen Halbinsel und die Umweltbedingungen, unter denen sie erfolgte.
An den neuen Studien waren den Angaben nach Archäologen, Anthropologen und andere Forscher der Provinzen Frosinone und Latina sowie von der Universität Rom Tor Vergata beteiligt. Sie drangen in bisher unbekannte Zonen der Höhle vor und untersuchten umliegende Außenbereiche. Sie analysierten etwa mit Genanalysen Überreste von urzeitlichen Tieren und Pollen.
Vor 400 000 Jahren leben Neandertaler in Europa und Asien, lange Zeit parallel zum Homo sapiens, Urahn des modernen Menschen. Vor 40 000 Jahren sterben sie aus. Warum? Was ist geschehen?
Mit ihren Studien versuchen die Experten zu verstehen, wie die Neandertaler lebten und warum sie vor rund 40.000 Jahren ausgestorben sind.
Durch den Fund von Tierknochen, etwa von Elefanten, Höhlenbären, Wildpferden und Auerochsen, könnten die Experten die Umwelt und das damalige Klima allmählich rekonstruieren.
Neandertaler sind die engsten Verwandten der heute lebenden Menschen. Sie besiedelten Europa, den Nahen Osten, Zentralasien und das westliche Sibirien. Der Name stammt von Überresten ab, die im Neandertal bei Mettmann in Nordrhein-Westfalen entdeckt worden waren.
- Vor- und Frühgeschichte
Menschwerdung, Steinzeit und die frühen Kulturen.