Der Schrott im Orbit nimmt zu, die Zahl der Satelliten, die ins All geschossen werden, auch. Space-Unternehmen boomen - und laufen dabei Gefahr, sich selbst gründlich auszubremsen.
Es wird eng im All. Tonnenweise Schrott kreist um die Erde. Trotzdem werden immer mehr Satelliten gestartet. Mit jedem wächst die Gefahr von Zusammenstößen – mit fatalen Folgen.
Walter Ballheimer hat den Zuschlag bekommen: Im Auftrag der EU soll ein Konsortium, angeführt von seiner Firma Reflex Aerospace, das Konzept für eine "Mega-Konstellation" entwickeln - zigtausende Kleinsatelliten, die in niedrigen Erdumlaufbahnen kreisen und lückenlos für schnelles Internet sorgen.
Vor allem Autobauer sind mit Blick auf das autonome Fahren daran interessiert. Sie wollen ein System, das unabhängig und unbeeinflussbar ist von chinesischen oder amerikanischen Mega-Konstellationen wie "Starlink". Elon Musk hat bereits fast 2.000 solcher Starlink-Minisatelliten ins All geschossen. 12.000 sollen es insgesamt einmal sein. Amazon plant ein ähnliches Mega-Netz.
Mit dem Starlink-Satellitennetzwerk von Elon Musk wird es voll am Nachthimmel.
Raumfahrt wird kommerzialisiert
Denn Satelliten werden immer kleiner und billiger. Das eröffnet beste Chancen auch für mittelständische Unternehmen. "New Space" wird die private Kommerzialisierung der Raumfahrt genannt. Und Walter Ballheimer gehört dazu. Er bringt schon länger günstige Mini-Satelliten in den Orbit und will sich künftig auch um eine europäische Mega-Konstellation kümmern.
Mit "verbauen" meint er die wachsende Vermüllung des Alls. In der Erdumlaufbahn treiben schon jetzt rund 36.000 Schrottteile. Und das sind nur die, die so groß sind, dass die europäische Weltraumbehörde ESA sie beobachten kann. Die meisten sind dafür zu klein.
Die ISS ist das Flaggschiff der europäischen Raumfahrtorganisation ESA, Matthias Maurer Europas Mann im All.
Satellitennetz durch Weltraumschrott in Gefahr
Für Satelliten ist Müll eine Bedrohung: Navigation, Wettervorhersage, Telefongespräche und bald auch das Internet funktionieren nicht ohne sie. "All das ist in Gefahr, wenn wir unsere Infrastruktur im Raum nicht richtig schützen", erklärt ESA-Experte Holger Krag.
Denn wird ein Satellit getroffen und zerstört, gibt es weitere Schrottteile, die weitere Satelliten treffen können. Im schlimmsten Fall gibt es eine Kettenreaktion, die eine Hülle aus Schrott über die Erde zieht und Raumfahrt schließlich unmöglich macht.
Maurer: Auch Weltraum ist Ressource
Der Weltraum als Müllkippe? "Das stimmt mich wirklich ein bisschen traurig", sagt der deutsche Astronaut Matthias Maurer, der sich gerade an Bord der Raumstation ISS befindet auf Anfrage von planet e. Spätestens seit dem Müllproblem in den Ozeanen wüssten wir doch, "dass wir in einem größeren Rahmen unsere Ressourcen schützen und bewahren sollten. Und der Weltraum ist eine solche Ressource."
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Seit Maurer an Bord ist, musste die Station mehrfach Schrotteilen ausweichen. Dass das klappt, ist nie hundertprozentig sicher. Wenn es ernst wird, harrt die Mannschaft deshalb in einer angedockten Kapsel aus.
Einschläge von Kleinteilen, die oft schneller sind als eine Gewehrkugel, gibt es immer wieder. Bisher hat die Hülle der ISS gehalten. Kleinere Löcher kann die Crew notfalls stopfen.
Zustände im Orbit "wie im Wilden Westen"
Auch Walter Ballheimer warnt vor ungeregelten und unkontrollierbaren Zuständen im Orbit "wie im Wilden Westen". "Seine" geplante Konstellation soll deshalb einmal "grün" sein. Heißt: Am Ende ihrer Lebenszeit manövrieren die Satelliten sich selbst in die Atmosphäre und verglühen dort.
Helfen könnte dabei HPS, ein anderes deutsches New-Space-Unternehmen. Die Münchner haben ein Segel entwickelt, das am Satelliten befestigt ist, sich auf Kommando auffächert und ihn durch Reibung in niedrigen Umlaufbahnen zum schnellen Absinken und Verglühen bringen soll. Ein Test-Satellit ist im Dezember gestartet. Ob es klappt, wird sich in wenigen Monaten zeigen.
NANO vom 25. Januar: Immer mehr Satelliten werden in den Weltraum geschossen. Die Branche boomt geradezu. Nun will auch Norwegen im lukrativen Transportgeschäft mitmischen.
Müllabfuhr im All
Und auch die ESA will das Problem angehen. Zusammen mit einer Schweizer New-Space-Firma arbeitet sie an einem Roboter mit Greifarm, der auch große Schrott-Satelliten packen und in die Atmosphäre schieben soll.
Viel hängt künftig von solchen Müllabfuhren im All ab. Denn Hunderte Kollisionswarnungen bekommt die ESA schon jetzt jeden Tag. Ständig müssen Ausweichmanöver geflogen werden. Bei steigender Tendenz.
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