Das FBI macht nordkoreanische Hacker für einen der größten Krypto-Diebstähle der Geschichte verantwortlich. Es geht um hunderte Millionen Dollar.
Ein Diebstahl von Kryptowährungen im Wert von hunderten Millionen Dollar vergangenen Monat soll US-Behörden zufolge auf das Konto nordkoreanischer Hacker gehen. Das FBI teilte mit, dass zwei mit Nordkorea "in Verbindung" stehende Hackergruppen namens "Lazarus Group und APT38" für den digitalen Raubzug in einem Onlinespiel "verantwortlich sind".
Diese hatten demnach bei dem Angriff vor rund zwei Wochen Kryptowährungen im Wert von rund 620 Millionen Dollar (570 Millionen Euro) gestohlen. Es handelte sich um einen der größten digitalen Raubzüge überhaupt.
US-Militär: Rund 6.000 nordkoreanische Hacker
Das nordkoreanische Hackerprogramm reicht einem Bericht des US-Militärs von 2020 zufolge mindestens bis Mitte der 1990er Jahre zurück. Laut der Datenplattform Chainalysis sollen nordkoreanische Hacker allein im vergangenen Jahr durch Cyberangriffe Kryptowährungen im Wert von rund 400 Millionen US-Dollar gestohlen haben.
Inzwischen beschäftigt Nordkorea laut US-Militär rund 6.000 Hacker, die in einer Einheit mit dem Titel Bureau 121 organisiert sein sollen. Sie operieren demnach von mehreren Ländern aus, darunter Belarus, China, Indien, Malaysia und Russland.
Kryptowährungen aus Onlinespiel gestohlen
Betroffen von dem Diebstahl waren Spieler des Online-Games Axie Infinity. Die Angreifer nahmen sogenannte Bridge-Software ins Visier, über die Kryptogeld in dem Spiel in andere digitale Währungen umgetauscht werden konnte. So seien unter anderem 173.600 Einheiten der Kryptowährung Ethereum gestohlen worden, teilten die Betreiber der gehackten Ronin Bridge mit.
In dem Spiel "Axie Infinity" nehmen die Spieler mit bunten, klecksartigen Avataren an Kämpfen teil. Diese Avatare sind sogenannte Non-Fungible Token (NFT), eine Art einzigartige digitale Kunstwerke, die verkauft, vermietet und gezüchtet werden können. Die Nutzer können Belohnungen aus dem Spiel in Kryptowährungen oder Bargeld umtauschen. Das Spiel hatte vor dem Angriff laut Angaben der Hersteller täglich 2,5 Millionen aktive Nutzer.