Camping boomt. Vor allem seit Corona. Wirklich umweltfreundlich ist der Urlaub im Wohnmobil dabei oft nicht. Ganz allmählich aber kommt Bewegung in die Camping-Welt.
Spritfressende Wohnmobile auf den Straßen, respektlose Wild-Camper im Wald: Camping boomt. Umweltfreundlich ist der Urlaub im Grünen oft nicht. planet e zeigt neue Trends, die das ändern könnten.
Der Camping-Ofen, den Max Billinger vorführt, kann mehr als nur Kaffeekochen. Durch die Hitze wird nebenbei Strom erzeugt – für Handys oder Kameras, erklärt der Zubehör-Experte vom Fachgeschäft Globetrotter in München. Öko-Spielzeug, das vielleicht nicht die Welt rettet. Es ist aber ein Symptom dafür ist, dass die Camping-Welt allmählich grüner wird.
Was Solarzellen angeht, ist sie sogar Vorreiter. Kaum ein neues Wohnmobil wird noch ohne verkauft. Der Chef des Regensburger Wohnmobil-Händlers kosi-Busse schätzt:
Das gilt sowohl für Solarzellen auf dem Dach als auch für mobile Solartaschen, die zum Beispiel hinter die Windschutzscheibe gelegt werden können.
Solar bis zu zwei Wochen unabhängig vom Stromanschluss
Gerade in der Corona-Zeit sei der Wunsch nach unabhängigem Urlauben stark gewachsen, sagt Sieghart. "Die Leistungsfähigkeit der Solarpanele hat sich natürlich in einem Maße entwickelt in den letzten Jahren, die herausragend ist."
Zwei Wochen autark, ohne Stromanschluss, sind so kein Problem mehr. Allerdings: Die Unabhängigkeit sei das Hauptmotiv, nicht so sehr das Umweltbewusstsein, glaubt Sieghart.
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Und tatsächlich scheint gerade beim Antrieb die Camping-Welt den Anschluss zu verlieren. Abgesehen von einzelnen kleineren E-Campervans dominieren Diesel und Benziner. Bei den größeren Wohnmobilen gibt es keine einzige E-Variante im Angebot.
Dicke Batteriepakete statt Diesel und Benzin?
Mit dem "Iridium" hat es der schwäbische Hersteller WOF 2019 zwar versucht, musste das Projekt wegen Corona aber vorerst auf Eis legen. Immerhin zeigt WOF damit, dass es geht.
Der "Iridium" hat dicke Batteriepakete unter dem Boden. Die sorgen in der stärksten Variante für eine Reichweite von mindestens 400 Kilometern.
Das sei zwar ordentlich, reiche aber den meisten Urlaubern nicht aus, sagt Martin Zöllner vom ADAC. Bei Pkw sei häufig von "Reichweitenangst" die Rede. "Bei den Campern ist es ein ganz konkreter Reichweitenanspruch."
Alternative Antriebe für lange Strecken
Im Schnitt sei eine in den ADAC-Urlaubstools geplante einfache Reisestrecke 1.500 Kilometer lang.
WOF plant deshalb eine Variante mit Brennstoffzelle. Auch andere Anbieter entwickeln Ideen. Dethleffs testet im Moment einen Wohnwagen, der mit einem Extra-E-Motor ausgerüstet ist und dem ziehenden E-Auto die Arbeit spürbar erleichtert.
Und im letzten Sommer sind Studierende der Universität Eindhoven mit einem solarbetriebenen Konzept-Wohnmobil von den Niederlanden bis nach Südspanien gefahren - ohne Nachladen.
Klimabilanz verbessern durch Fahrverhalten und Ladung
"Wenn ein Camper wirklich autark unterwegs sein kann und damit auch viel höhere Reichweiten erzeugt, dann ist das nur zu begrüßen und es scheint mir auch die richtige Richtung zu sein", glaubt Zöllner.
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Noch ist das allerdings Zukunftsmusik. Trotzdem kann auch jetzt schon die Öko- und Klimabilanz beim Campen verbessert werden. Durch spritsparendes Fahren etwa oder durch Augenmaß beim Ladungsgewicht, empfiehlt der ADAC-Referent. Jedes Kilo extra schade Geldbeutel und Umwelt.
Öko-Siegel für Camping-Plätze
Und auch die Wahl des Campingplatzes kann einen Unterschied machen. Die Initiative ECOCamping etwa zeichnet mit ihrem Siegel in Europa Plätze aus, die besonders umwelt- und klimafreundlich arbeiten. Rund 150 sind es in Deutschland - bei insgesamt mehr als 2.800 Plätzen.
Der Holmernhof in Bad Füssing gehört dazu. Der Platz nutzt Solarstrom und hat ein eigenes Biomasseheizkraftwerk. Müll wird akribisch getrennt und sogar das Unkraut auf den nicht versiegelten Flächen mit heißem Wasser bekämpft statt mit Chemie.
Nachfrage nach mehr Grün
Noch ist in der Camping-Welt beim Umweltschutz noch viel Luft nach oben. Dass es da aber einen Trend gibt, sei unübersehbar, sagt Max Billinger.
Immer häufiger stellen Kundinnen und Kunden bei ihm im Geschäft die Frage nach nachhaltigen Rucksäcken, Zelten oder nach grünerem Zubehör. Nach Öko-Spielsachen wie dem Handy-ladenden Camping-Kocher sowieso. Die gehen längst wie geschnitten Brot über die Ladentheke.
Mark Hugo ist Redakteur in der ZDF-Umweltredaktion
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