Mehrere Tage trieb ein Frachter mit Schweröl und Diesel an Bord im Nordmeer. Groß waren die Sorgen vor einer Naturkatastrophe. Nun gibt es Entwarnung.
Der in Seenot geratene niederländische Frachter "Eemslift Hendrika" konnte in der Nacht gesichert werden. Er wird nun in einen nahegelegenen Hafen geschleppt.
Der auf dem Nordmeer in Seenot geratene Frachter "Eemslift Hendrika" befindet sich in der Obhut zweier Schlepper auf dem Weg in Richtung Land. Das Schiff wurde am Donnerstagvormittag in gemächlichem Tempo weiter in Richtung der Westküste Norwegens geschleppt.
Sehen Sie hier, wie das Schiff abgeschleppt bzw. die Besatzung gerettet wird (Youtube-Video)
Nachdem es am späten Mittwochabend gesichert werden konnte, gab es in der Nacht keine besonderen Herausforderungen für die Einsatzkräfte, wie die norwegische Küstenverwaltung mitteilte.
Frachter war auf dem Weg nach Kolvereid
Das 112 Meter lange Schiff war auf dem Weg von Bremerhaven nach Kolvereid in Norwegen gewesen. Es hatte am Ostermontag bei schlechtem Wetter und heftigem Wellengang Schlagseite bekommen, nachdem sich Teile der Fracht verschoben hatten, und ein Notsignal abgesetzt.
Die Besatzung wurde noch am Montag per Hubschrauber von Bord geholt. Am späten Montagabend verlor das Schiff dann seine Antriebskraft.
Frachter trieb heftig in den Wellen
Seitdem trieb die "Eemslift Hendrika" ohne Besatzung und Antrieb heftig in den Wellen schaukelnd im Nordmeer. Ein größeres grünes Boot, das der Frachter geladen hatte, kippte dabei von Deck ins Meer. Mit Hilfe der beiden Schlepper sollte der Frachter dann ursprünglich am Mittwoch an Land gezogen werden, was wegen schlechten Wetters dann zunächst auf Donnerstag verschoben wurde.
Dann jedoch veränderten sich die Bedingungen, und man machte sich Sorgen, dass das Schiff der niederländischen Reederei Amasus Shipping mit 350 Tonnen Schweröl und 50 Tonnen Diesel an Bord im Laufe von Stunden auf Land driften und sensible Naturgebiete in der Gegend verschmutzen könnte.
Retter an Bord gebracht
Am späten Mittwochabend gelang es schließlich, die Besatzung des niederländischen Bergungsunternehmens Smit Salvage sowie einen Retter von einem Hubschrauber an Bord zu bringen. Sie schafften es laut Küstenverwaltung, das Schiff mit zwei Schleppern zu verbinden und die Gefahr einer Grundberührung zu bannen. Der Frachter sollte daraufhin über Breisundet nach Ålesund geschleppt werden.
"Der Frachter vor Norwegen ist auf dem Weg in den Hafen", berichtet ZDF-Reporterin Heike Kruse.