In Österreich sind fünf Menschen bei schweren Unwettern von umstürzenden Bäumen erschlagen worden. Auch in anderen Teilen Europas kamen Menschen ums Leben.
Schwere Unwetter haben in Österreich fünf Menschenleben gefordert und den Verkehr im Süden des Landes lahmgelegt. Wie Polizei und Rotes Kreuz mitteilten, stürzten am Donnerstag an einem kleinen Badesee in St. Andrä im Bundesland Kärnten mehrere Bäume um. Zwei Mädchen im Alter von vier und acht Jahren starben, elf Menschen wurden teils schwer verletzt.
Weiter nördlich wurden im niederösterreichischen Gaming drei weitere Personen von einem Baum erschlagen, wie die Polizei mitteilte.
Stromausfälle sorgen für Bahn-Ausfälle
Laut dem staatlichen meteorologischen Dienst ZAMG wurden am Donnerstag Sturmgeschwindigkeiten bis zu 139 km/h gemessen. In der Steiermark, Kärnten und Osttirol stehen die Züge teils auch am Freitag weiter still, nachdem die Stromversorgung für den Bahnverkehr wegen der Unwetter ausfiel.
Unter anderem mussten Züge von Wien nach Venedig über Salzburg umgeleitet werden, wie die Österreichischen Bundesbahnen mitteilten. Regionalverbindungen standen ebenfalls still. Die Südautobahn (A2), die wegen umgestürzter Bäume und Stromausfällen in Tunneln gesperrt worden war, war laut dem Autobahnbetreiber Asfinag am Freitag jedoch wieder befahrbar.
In der Steiermark waren Zehntausende Haushalte von der Stromversorgung abgeschnitten, da Hochspannungsleitungen und 2.000 Trafostationen beschädigt waren. "Vielfach müssen sich unsere Kollegen den Weg zu den Reparaturarbeiten mit der Motorsäge freischneiden", sagte ein Sprecher von Energie Steiermark dem Sender ORF. Die Behebung aller Schäden könne Tage, wenn nicht Wochen dauern.
Für diesen Freitag warnt der Deutsche Wetterdienst vor ergiebigem Dauerregen im Südosten Deutschlands, auch an der Grenze zu Österreich.
- DWD warnt vor Unwettern
In einigen Regionen Deutschlands brauen sich Unwetter zusammen. Der Deutsche Wetterdienst rechnet auch mit Starkregen. Wo es wann Unwetter geben kann - ein Überblick.
Schwere Unwetter auch in Frankreich und Italien
Unwetter forderten auch in anderen europäischen Ländern Menschenleben. Auf der französischen Ferieninsel Korsika starben nach Behördenangaben sechs Menschen in Gewittern, weitere rund 20 Menschen wurden verletzt. Böen mit einer Geschwindigkeit von mehr als 200 Kilometern pro Stunde waren am Donnerstag über die Insel gezogen. Der französische Innenminister Gérard Darmanin reiste nach Korsika, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sicherte Unterstützung zu.
In der nördlichen Küstenregion Ligurien und in der Toskana hatte die Feuerwehr alleine bis zum Donnerstagnachmittag mehr als 150 Einsätze gezählt - in der Toskana kamen zwei Menschen bei einem Unwetter ums Leben. In Norditalien wurde eine Bahnlinie südöstlich von Genua wegen Sturmschäden geschlossen, in Ligurien zertrümmerte Hagel Fensterscheiben und zerstörte ganze Ernten. Vom berühmten Markusturm in Venedig fielen Ziegel herab.