Anwohner besorgt nach Zugunfall mit Chemikalien in Ohio

    Gesundheitliche Folgen:Anwohner besorgt nach Zugunfall in Ohio

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    Kopfschmerzen und Ausschlag: Nach einem Zugunfall in Ohio klagen Anwohner über gesundheitliche Probleme, die Sorgen wachsen. Der Zug mit Chemikalien war Anfang Februar entgleist.

    Bürgerversammlung gegen Umweltkatastrophe in Ohio
    Bürgerversammlung in East Palestine zu dem Zugunglück in Ohio
    Quelle: Reuters

    Nach dem Entgleisen eines mit Chemikalien beladenen Güterzugs im US-Bundesstaat Ohio wachsen die Sorgen der Anwohner vor gesundheitlichen Folgen. Der Direktor der US-Umweltbehörde Epa versuchte, die Menschen bei einem Besuch vor Ort zu beruhigen.

    Anwohner beklagen Kopfschmerzen und Ausschlag

    Man unterstütze die örtlichen Behörden bei der Ermittlung der Auswirkungen des Unfalls und stelle sicher, dass es keine Auswirkungen auf die Trinkwasserversorgung gebe, sagte Michael Regan. Man teste sowohl das Wasser auch als die Luft regelmäßig auf gefährliche Schadstoffe.

    Dieser Vorfall hat diese Gemeinde verständlicherweise in ihren Grundfesten erschüttert.

    Michael Regan, Epa-Direktor

    Der Zug war Anfang Februar in der Gemeinde East Palestine entgleist und in Flammen aufgegangen. Eine riesige Rauchwolke stand über dem Ort nahe der Staatsgrenze zu Pennsylvania. Er wurde vorübergehend evakuiert. Seit dem Unfall beklagen sich die Anwohnerinnen und Anwohner über gesundheitliche Probleme - darunter Kopfschmerzen, gereizte Augen und Ausschlag.

    Behörde spricht von "niedriger Geruchsschwelle"

    Sie werfen den Behörden unvollständige Informationspolitik vor und fühlen sich im Stich gelassen. Auch die Eisenbahngesellschaft "Norfolk Southern" steht in der Kritik, einer Versammlung mit Anwohnern blieb sie fern.
    Epa-Direktor Regan betonte, dass bei der Untersuchung von 480 Häusern keine Spuren von Chemikalien wie Vinylchlorid oder Chlorwasserstoff entdeckt worden seien.

    Die Gesundheit und Sicherheit der Bevölkerung hat für uns oberste Priorität.

    Karine Jean-Pierre, Sprecherin des Weißen Hauses

    Die örtlichen Behörden fürchten nun, dass Regen Schadstoffe in örtliche Bäche und Flüssen spülen könnte. Gleichzeitig versuchte die Katastrophenschutzbehörde des Bundesstaates, die Anwohner zu besänftigen.
    Es könnten zwar Gerüche wahrgenommen werden. Das liege aber daran, dass einige der freigesetzten Schadstoffe eine niedrige Geruchsschwelle hätten. Diese Schadstoffe könnten also in einer Konzentration gerochen werden, die weit unter dem als gefährlich geltenden Wert liege.
    Quelle: dpa