Favoriten: Wer bei den Oscars 2023 abräumen dürfte

    Favoriten für Filmpreis:Wer bei den Oscars 2023 abräumen dürfte

    von Nicolette Feiler-Thull
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    Dieses Jahr könnte eine Fantasy-Komödie zum großen Gewinner des Oscar-Abends gekürt werden. Spannung herrscht in den Hauptdarstellerkategorien. Ein Überblick.

    Wenn am Sonntag in Los Angeles zum 95. Mal die bedeutendsten Filmpreise der Welt verliehen werden, glänzen nicht nur die goldenen Statuen und die Stars, sondern auch der erstmals champagnerfarbene Teppich. Alles überstrahlen dürfte aber der mit elf Oscars am häufigsten nominierte Film der diesjährigen Preisverleihung: "Everything Everywhere All at Once".
    Allein die Nominierung in der Königsklasse "Bester Film" gilt für die Fantasy-Komödie schon als Sensation. Die britischen Buchmacher sehen den Film von Daniel Kwan und Daniel Schreinert weit vorne als Gewinner.

    Beste Hauptdarstellerin: Michelle Yeoh oder Cate Blanchett?

    In "Everything Everywhere All at Once" spielt Michelle Yeoh, 60, die Chefin eines Waschsalons, die plötzlich die Welt retten muss. In einem Multiversum. Die malayisch-chinesische Hauptdarstellerin könnte zudem Oscar-Geschichte schreiben. Sie wäre die zweite Woman of Color und die erste Asiatin, die einen Oscar gewinnt für die beste weibliche Hauptrolle.
    Wäre da nicht ihre stärkste Konkurrentin Cate Blanchett. Sie spielt in "Tár" eine machtbesessene Dirigentin. Zwei Oscars hat Blanchett schon. Es wird also definitiv ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

    Bester Hauptdarsteller: Mit Comeback zum Sieg?

    Auch bei den Männern wird es spannend: Der Oscar für die beste männliche Hauptrolle geht entweder an Brendan Fraser, 54, oder Austin Butler, 31, für seine gelungene Elvis-Interpretation. Fraser wurde lange als Sexsymbol gefeiert, als Actionheld in "Die Mumie", doch kein Erfolg dieser Welt konnte ihn schützen vor seinen Depressionen.
    Mit "The Whale" ist Fraser ein Comeback gelungen. Hollywood liebt solche Geschichten. Und wird ihm dafür womöglich den Oscar überreichen.

    Und was ist mit "Im Westen nichts Neues"?

    In der Kategorie bester Dokumentarfilm wird in diesem Jahr weibliche Repräsentation großgeschrieben: "All the Beauty and the Bloodshed" beleuchtet die Karriere der Künstlerin Nan Goldin. Die Produzentin Laura Poitras ist hier zusammen mit Nan Goldin nominiert und wird wahrscheinlich auch gewinnen.
    Spannend wird auch, wer die Trophäe als bester fremdsprachiger Film holt. Da geht "Im Westen nichts Neues" aus Deutschland ins Rennen gegen die Konkurrenz aus Polen, Belgien, Argentinien und Irland.
    "Im Westen nichts Neues" hat insgesamt neun Oscarnominierungen, echte Chancen hat er aber wohl nur in der Kategorie beste Kamera.

    Wer gewinnt für die beste Regie?

    Bleibt die Frage: Was bekommt Altmeister Steven Spielberg? Sein Film "The Fabelmans" hat sieben Oscarnominierungen. Mit einem Regie-Oscar könnte er nach Hause gehen.
    Aber da ist auch noch Ruben Östlund und sein großartiger Film "Triangle of Sadness". Er könnte Steven Spielberg den Regie-Oscar streitig machen.
    Für eine bahnbrechende Verbesserung von digitalen Effekten steht James Cameron mit seinem Blockbuster "Avatar: The Way of Water". Hier, und nur hier, könnte er den Oscar holen für beste visuelle Effekte. James Cameron dürfte das lässig hinnehmen. Er war es, der zuletzt 1997 mit "Titanic" in allen elf Nominierungen gewann.

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