"Nomadland" gewinnt den Oscar als "Bester Film", Frances McDormand ist beste Hauptdarstellerin, Anthony Hopkins bester Hauptdarsteller. Die deutschen Produktionen gingen leer aus.
Wegen der Corona-Pandemie verlief die 93. Verleihung der Academy Awards anders als üblich. Die aus China stammende Filmemacherin Chloé Zhao erhält als zweite Frau in der Geschichte der Oscar-Verleihung die begehrte Regie-Trophäe. Auch andere Nicht-Weiße können bei der diesjährigen Gala jubeln.
Der Rahmen der Oscar-Verleihung war wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr deutlich kleiner und intimer. So diente das historische Bahnhofsgebäude der Union Station in Los Angeles als Hauptschauplatz der Oscar-Show und nicht das große Dolby Theatre.
Chloé Zhao gewinnt "Beste Regie"
Die aus China stammende Regisseurin Chloé Zhao hat mit ihrem Film "Nomadland" den Oscar für die beste Regie gewonnen. Zhao ist die erste nicht-weiße Regisseurin, die in dieser Kategorie geehrt wurde. Sie setzte sich gegen David Fincher ("Mank"), Lee Isaac Chung ("Minari - Wo wir Wurzeln schlagen"), Emerald Fennell, ("Promising Young Woman") und Thomas Vinterberg ("Der Rausch") durch. Fennell konnte sich mit dem Oscar für das beste Original-Drehbuch trösten. Vinterberg gewann die Auszeichnung für den besten ausländischen Film.
Zhao ist außerdem erst die zweite Frau, die in dieser Sparte triumphieren konnte: Bisher war Kathryn Bigelow mit "Tödliches Kommando - The Hurt Locker" (2010) die einzige Oscar-prämierte Regisseurin. "Nomadland" wurde zudem als "Bester Film" ausgzeichnet.
"Nomadland" als bester Film geehrt
"Meine gesamte Nomadland-Firma, was für eine verrückte, einmalige Reise, die wir alle zusammen gemacht haben", sagte Zhao, die in Peking geboren und in den USA ausgebildet wurde. "Nomandland" ist Zhaos erst dritter Spielfilm.
Frances McDormand spielt die Hauptrolle in "Nomadland" - und wurde dafür mit dem Oscar geehrt. Die Trophäe für den besten Hauptdarsteller ging an Sir Anthony Hopkins. Der 83-jährige Brite gewann den Preis für seine Leistung in dem Familiendrama "The Father".
Yuh-Jung Youn "Beste Nebendarstellerin"
Yuh-Jung Youn bekam den Oscar als beste Nebendarstellerin. Die 73-jährige Südkoreanerin wurde für ihre Leistung in "Minari - Wo wir Wurzeln schlagen" ausgezeichnet. Darin spielt sie die Großmutter einer koreanischen Familie in den USA.
Es ist ihr erster Oscar - außerdem war sie als erste Südkoreanerin überhaupt in dieser Kategorie nominiert. Der Oscar für den besten Nebendarsteller ging an Daniel Kaluuya. Der 32-jährige Brite wurde für seine Leistung in "Judas and the Black Messiah" ausgezeichnet.
Deutsche Oscar-Hoffnungen unerfüllt
Die deutschen Oscar-Hoffnungen erfüllten sich diesmal nicht. Drei deutsche Koproduktionen waren in der Kategorie bester internationaler Film nominiert - doch den Preis räumte die dänische Produktion "Der Rausch" ab.
Der deutsch-rumänische Filmemacher Alexander Nanau war mit seinem Werk "Kollektiv - Korruption tötet" neben dem Auslands-Oscar auch in der Kategorie Dokumentarfilm nominiert, doch dort gewann die Doku "My Octopus Teacher" über die Beziehung eines Tauchers zu einem Tintenfisch.
"Promising Young Woman": Bestes Drehbuch
Die ersten Preise dieser besonderen Corona-Ausgabe der Oscar-Verleihung gab es für die Drehbuch-Kategorien. Die Britin Emerald Fennell gewann in der Sparte Original-Drehbuch für den Rachethriller "Promising Young Woman".
Die Auszeichnung für das beste adaptierte Drehbuch ging an Christopher Hampton und Florian Zeller für das Familiendrama "The Father".
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