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Binnenmeer in Not : Ist die Ostsee noch zu retten?

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Fischbestände schwinden, Todeszonen breiten sich aus, seltene Arten sind bedroht – die Ostsee ist in Not. Experten warnen vor Kipp-Punkten, an denen dies nicht mehr umkehrbar ist.

Der Blick auf die Ostsee. Archivbild
Mittlerweile ist ein Viertel der Ostsee für Meerestiere nicht mehr bewohnbar.
Quelle: Frank Molter/dpa

Der Ostsee geht der Fisch aus. Besonders Hering und Dorsch, über Generationen die Brotfische der deutschen Ostsee-Fischer, werden zur Mangelware. Lange hat die Politik die Empfehlungen der Wissenschaft zu rigorosen Fangverboten abgeschwächt, um die Fischerei zu schonen.

Jetzt schwindet deren Grundlage, trotz drastisch reduzierter Fangquoten. 2017 durften von einem Fischer noch 15.000 Tonnen Hering gefangen werden, 2022 nur noch rund 435 Tonnen. Die traditionelle Fischerei, auch ein Stück Kulturgut, blickt in eine düstere Zukunft. Fischer Peter Dietze meint: "So wie es jetzt ist, würde ich nicht mehr anfangen".

Das gesamte Ökosystem der Ostsee ist aus dem Gleichgewicht geraten.

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Todeszonen breiten sich in der Ostsee aus

Ein Grund für den Fischschwund sind die "Todeszonen". Dort ist kaum noch Sauerstoff im Wasser, das Meer ist biologisch tot, Leben nicht mehr möglich. Lange Zeit waren vor allem die tieferen Bereiche der Ostsee betroffen, aber zunehmend erreichen die Todeszonen auch flachere Küstenregionen. Das belegt auch das Sterben der Seegraswiesen, zum Beispiel im Greifswalder Bodden. Mittlerweile machen die Todeszonen ein Viertel der Ostsee aus.

"Da spielt die Landwirtschaft eine wichtige Rolle", sagt Florian Hoffmann vom WWF. Rund um die Ostsee wird viel angebaut, Düngemittel werden von den Feldern über die Wasserläufe ins Meer gespült. Die Folge ist Eutrophierung, eine zu hohe Nährstoffzufuhr.

Großflächige Algenteppiche sind ein klares Indiz. Wenn die Algen absterben, sinken sie auf den Meeresboden und werden dort abgebaut. Das entzieht dem Meer Sauerstoff und führt zur Bildung der Todeszonen.

Eigentlich ist gerade Heringszeit. Er ist die Haupteinnahmequelle für viele Fischer, doch die dürfen nur noch 100 Kilo pro Fischer fangen.

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Schweinswale sind vom Aussterben bedroht

So verringert sich auch der Lebensraum für die Schweinswale. Sie sind die einzige in der Ostsee heimische Walart, ihr Bestand wird aktuell auf noch höchstens 500 Tiere geschätzt.

Woran sie sterben, untersuchen Wissenschaftlerinnen des Deutschen Meeresmuseums. Es gibt mehrere Gründe: Oft als Beifang in Fischernetzen, aber auch der Verlust ihrer Lebensräume und der Lärm von Schiffen und Baumaßnahmen, der den sensiblen Walen ihr Orientierungsvermögen nimmt.

In den Ozeanen bleiben jährlich bis zu eine Million Tonnen Fischernetze zurück. Als Geisternetze töten sie unkontrolliert weiter: Jährlich sterben qualvoll Millionen Meerestiere.

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Der Klimawandel führt zu einer Erwärmung des Wassers. Das fördert nicht nur die Eutrophierung, sondern zerstört auch natürliche Nahrungsketten. Millionen von Heringslarven müssen verhungern, weil ihre Nahrung schlichtweg noch nicht zur Verfügung steht. Ein weiterer Grund für den Heringsschwund, den Wissenschaftler erst kürzlich entschlüsseln konnten.

Die Ostsee ist in Not - die Ursachen werden immer klarer. Viele davon sind menschengemacht. Es gibt daher Möglichkeiten zum Handeln, bei Fischerei und Landwirtschaft ist ein klares Umsteuern nötig. "Da müssen wir alle zusammenhalten", meint eine Anwohnerin, die das einzigartige Binnenmeer Ostsee auch für ihre Tochter erhalten will.

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