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Erster Auftritt seit Erkrankung:Papst Franziskus zeigt sich und verlässt Klinik
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Der Papst hat sich erstmals seit seiner Erkrankung gezeigt. Von einem Balkon winkte er Tausenden Gläubigen zu. Im Anschluss verließ er die Klinik und kehrte in den Vatikan zurück.
Fünf Wochen lang gab es nur ein Foto und eine Audiobotschaft - nun hat Papst Franziskus es geschafft, sich öffentlich zu zeigen. Zum traditionellen Angelus-Gebet wurde das Oberhaupt der Katholischen Kirche im Rollstuhl auf einen Balkon der Gemelli-Universitätsklinik in Rom gebracht, wo er seit Mitte Februar stationär behandelt wurde. Mit angeschlagener Stimme bedankte er sich kurz für die Unterstützung. Mit der Hand deutete er eine Segnungsgeste an, konnte aber den Arm kaum heben.
Mehrere Tausend Menschen jubelten ihm von unten zu. Die Anwesenden reagierten teils mit freudigem Beifall teils mit besorgten Gesichtern angesichts der noch sehr schwachen Verfassung des Papstes. "Es lebe der Papst" riefen einige der Gläubigen. Auch auf dem Petersplatz, wo die Bilder von der Gemelli-Klinik auf großen Bildschirmen gezeigt wurden, reagierten die Menschen teils mit Jubel und teils mit Besorgnis.
Nach dem Gruß verließ Franziskus die Klinik, und kehrte in seine Residenz Santa Marta im Vatikan zurück.
Papst Franziskus am Fenster der Gemelli-Klinik in Rom
Quelle: ap
Franziskus verlässt Krankenhaus
Der seit 2013 amtierende Papst war am 14. Februar wegen einer Bronchitis, aus der sich eine beidseitige Lungenentzündung entwickelte, in die Gemelli-Klinik eingeliefert worden. Der 88-Jährige erlitt mehrere schwere Atemkrisen, wurde über eine Nasenkanüle mit Sauerstoff versorgt und bekam eine Bluttransfusion. Zwischenzeitlich schwebte er nach Angaben seiner Ärzte in Lebensgefahr. Er sei allerdings nie intubiert worden und immer "bei Bewusstsein" gewesen, versicherten seine Ärzte.
Seit gut einer Woche spricht der Vatikan in den regelmäßigen Berichten zum Gesundheitszustand des Papstes aber von einer Besserung. Am Mittwoch wurde mitgeteilt, dass der Pontifex keine Sauerstoffmaske mehr benötige. Am Samstagabend kündigten seine Ärzte schließlich die Entlassung des Kirchenoberhaupts für Sonntag an.
Papst soll sich noch "mindestens zwei Monate" erholen
Die Ärzte rechnen damit, dass Franziskus sich noch "mindestens zwei Monate" lang von seiner schweren Erkrankung erholen muss. Während dieser Zeit könne der Papst nicht "seinen gewöhnlichen täglichen Verpflichtungen" nachgehen, betonte sein Arzt Sergio Alfieri. "Wenn man unter einer beidseitigen Lungenentzündung gelitten hat, sind die Lungen beschädigt und die Atemmuskulatur hat ebenfalls Schwierigkeiten", erläuterte der Mediziner. Es werde dauern, bis Franziskus wieder seine normale Stimme habe.
Die Erkrankung des Papstes hatte weltweit Mitgefühl erregt, in aller Welt beteten Katholiken für ihr Kirchenoberhaupt. Der Vatikan veröffentlichte am 6. März eines kurze Audio-Botschaft mit einem Dank des Papstes mit schwacher Stimme.
Angesichts des näher rückenden Osterfest wirft der Gesundheitszustand von Papst Franziskus nach wie vor die Frage auf, wer im derzeitigen Heiligen Jahr in Rom die Riten der Karwoche und an den Ostertagen leiten wird. Laut dem Vatikan ist dazu noch keine Entscheidung gefallen.
Quelle: dpa
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Quelle: dpa, AFP
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