Rund um den Petersplatz nahmen Staatsoberhäupter und Gläubige Abschied vom Pontifex. Nach einem Trauerzug durch Rom wurde er in der Kirche Santa Maria Maggiore beigesetzt.26.04.2025 | 2:48 min
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Papst Franziskus haben Francesca Calabrese und ihre Freunde heute draußen übernachtet. Ein paar Stunden lang, "ganz hier in der Nähe, an einer Brücke", sagt die junge Frau aus Brescia. Nur, um heute Morgen einen kürzeren Weg zum Petersplatz zu haben. "Für uns war es wichtig, zusammen zu beten und diesen Moment gemeinsam zu erleben", sagt sie.
250.000 Menschen rund um den Petersplatz
Tatsächlich ist der Andrang riesig an diesem Tag. Wer überhaupt eine Chance haben wollte, einen Platz bei der Trauerfeier zu bekommen, musste früh aufstehen. Bereits um 5:30 Uhr wurden die ersten Menschen eingelassen. Am Ende sind es rund 250.000, die sich vor der mächtigen Basilika und in den umliegenden Straßen sammeln.
Papst Franziskus habe sich zeitlebens für eine „neue Kultur des Dialogs“ eingesetzt. Die Trauerfeier sei in seinem Sinne gewesen, so Jürgen Erbacher, Leiter der Kirchenredaktion.26.04.2025 | 2:03 min
Unter ihnen sind auch viele Jugendliche. Sie waren für ein Teenager-Treffen im Heiligen Jahr nach Rom gereist. Nun ist daraus ein gemeinsamer Abschied des 88-jährigen Oberhaupts der
katholischen Kirche geworden.
Trauerfeier bei strahlendem Sonnenschein
Für Christine aus Ravensburg ist es bereits die zweite Papstbeerdigung. Die Frau steht nahe des vatikanischen Obelisken, ganz in der Mitte des Petersplatzes. Schon zur Beisetzung von Benedikt war sie in Rom. Dieses Mal sei es Zufall gewesen: Eine geplante Pilgerreise fiel mit Franziskus' Tod zusammen.
Abschied von Papst Franziskus: Der Tag zusammengefasst im ZDF spezial.26.04.2025 | 48:54 min
"Die ganzen Pilger, die gekommen sind und denen es ein Anliegen ist, dem Papst die letzte Ehre zu erweisen - das ist ein unvergesslicher Tag." Und neben ihr fügt August Metzler hinzu: "Der verstorbene Papst hätte Freude, wenn er sehen würde, dass die Menschen hier alle fröhlich sind. Tod ist auch immer ein neuer Anfang."
Als um 10 Uhr das Requiem beginnt, ist kaum eine Wolke am Himmel. Die Sonne brennt auf den Petersplatz nieder, Freiwillige reichen Wasserflaschen. Möwen und ein Hubschrauber kreisen über den Menschen.
Heute fand die Trauerfeier für Papst Franziskus statt. ZDF-Korrespondent Andreas Postel berichtet über besondere Momente und die Planungen für das bevorstehende Konklave. 26.04.2025 | 1:17 min
Kardinal Re: "Er hat die Herzen berührt"
Ein Mann "mit großer menschlicher Wärme und zutiefst empfindsam" sei Franziskus gewesen - so beschreibt Kardinal Giovanni Battista Re den Papst in seiner Predigt. "Er hat die Herzen berührt." Der Kirchenmann erzählt von Franziskus' Einsatz für die Armen und Schwachen, für den Frieden und gegen Ungerechtigkeit und Krieg.
Die komplette Zeremonie für den verstorbenen Papst Franziskus auf dem Petersplatz sowie die Fahrt zur Basilika Santa Maria Maggiore zum Nachschauen.26.04.2025 | 219:21 min
Es ist auch ein Wink in Richtung derer, die seitlich des Altars Platz gefunden haben. Rund 50 Staatschefs sind für die Trauerfeier angereist, mehr als 160 Delegationen. In der ersten Reihe sitzt US-Präsident
Donald Trump, ganz in der Nähe von Frankreichs Präsident
Emmanuel Macron. Ein paar Plätze weiter der ukrainische Präsident
Wolodymyr Selenskyj.
Scharfschützen und Anti-Drohnen-Technologie
Aus Deutschland sind unter anderem
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der geschäftsführende Kanzler
Olaf Scholz gekommen. Viele nutzen die Trauerfeier dafür, um - zumindest kurz - miteinander zu sprechen.
In einer öffentlichen Trauerfeier vor dem Petersdom hat die Welt Abschied genommen von Papst Franziskus. Danach wurde der Sarg in seine Lieblingskirche Santa Maria Maggiore gebracht.26.04.2025 | 19:48 min
Vor allem wegen Trump herrschen schon seit gestern hohe Sicherheitsvorkehrungen. Scharfschützen, Patrouillen auf dem Tiber, Soldaten mit Anti-Drohnen-Technologie und andere Spezialeinheiten waren im Einsatz. Insgesamt rund 10.000 Einsatzkräfte wurden aufgeboten, um einen reibungslosen Ablauf der Großveranstaltung zu gewährleisten.
Letzte irdische Reise im Papamobil
Rund zwei Stunden lang dauert das Requiem, dann schallt noch einmal lauter Applaus über den Petersplatz. "Es war schon sehr berührend", sagt die 17-jährige Felicité aus Lyon und macht sich in Richtung der Ausgänge auf. "Bei so etwas ist man wahrscheinlich nur einmal im Leben dabei."
Der Papst wird unterdessen auf seine letzte irdische Reise gebracht. Auf einem offenen Papamobil fährt Franziskus' Sarg über den Tiber, durch das historische Zentrum Roms, über die Piazza Venezia, vorbei am Forum Romanum und dem Kolosseum. Rund 150.000 Menschen säumen den Weg, gedrängt an den Bürgersteigen. Nach etwas weniger als einer halben Stunde erreicht der Trauerzug die frühere Lieblingskirche des Pontifex, Santa Maria Maggiore.
Ein schlichtes Grab hatte er sich dort gewünscht, zu Füßen der Marienikone "Salus populi Romani", vor der er oft gebetet hatte. In einem kleinen Kreis von Geistlichen, Angehörigen und Freunden wird er schließlich bestattet. Draußen haben sie an einem Haus ein Banner befestigt. Der Aufdruck: "Grazie Francesco".
Banner in Rom: "Danke, Franziskus".
Quelle: action press
Neun Trauertage - täglich Messe im Petersdom
Mit dem Tag der Beerdigung beginnen nun auch die vorgeschriebenen neun Trauertage, die so genannten Novendialien, an denen täglich im Petersdom eine Messe für den verstorbenen Papst abgehalten wird. Das Konklave,
die Wahl des neuen Papstes, wird zwischen dem 5. und 10. Mai beginnen.
Papst Franziskus ist in der Santa Maria Maggiore beigesetzt worden. Zuvor haben Tausende Abschied genommen. News aus dem Vatikan und aller Welt zum Tod des Kirchenoberhaupts.
Quelle: mit Material von dpa und KNA