Papst Franziskus hat Paare kritisiert, die keine Kinder bekommen wollen. Denn eine solche Entscheidung gehöre "zu den höchsten Formen der Liebe", sagte der Pontifex.
Papst Franziskus hat erneut die Vorzüge der Elternschaft gepriesen und Paare ohne Kinderwunsch kritisiert. Er beobachte "einen gewissen Egoismus", sagte der Papst am Mittwoch bei einer Generalaudienz im Vatikan.
Der 85-Jährige kritisierte, dass Haustiere oftmals den Platz von Kindern einnähmen. Die Gesellschaft werde dadurch "älter und unmenschlicher, weil der Reichtum der Vaterschaft und der Mutterschaft verloren geht", sagte Franziskus.
Pontifex: "demografischer Winter" in Industrieländern
Er ermutigte Paare, Kinder zu bekommen oder, wenn dies aus biologischen Gründen nicht möglich sei, über eine Adoption nachzudenken.
Jedes sechste Paar in Deutschland ist ungewollt kinderlos. Da Eizellspende und Leihmutterschaft hier verboten sind, sehen viele Paare als "letzte Chance" den Weg ins Ausland.
Das Kirchenoberhaupt hat angesichts sinkender Geburtenraten in den Industrieländern bereits mehrfach einen "demografischen Winter" beklagt. Ein Land ohne Kinder leide. "Wer in der Welt lebt und heiratet, muss daran denken, Kinder zu haben", betonte der Pontifex.
2014 hatte er es in einem Interview als eine Form des "kulturellen Verfalls" bezeichnet, wenn Paare Haustiere anstelle von Kindern haben. Die emotionalen Beziehungen zu Haustieren seien "einfacher" als die "komplexe" Beziehung zwischen Eltern und Kindern, sagte er damals.