Tote in Paris: Täter soll gezielt Kurden attackiert haben

    Tote in Pariser Kulturzentrum:Macron: Kurden von Täter gezielt attackiert

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    Ein laut Bürgermeisterin Hidalgo Rechtsextremer hat in Paris drei Menschen erschossen und weitere verletzt. Präsident Macron spricht von einem gezielten Angriff auf Kurden.

    Nach einem Angriff auf ein kurdisches Kulturzentrum und ein kurdisches Café in Paris, bei dem drei Menschen durch Schüsse getötet worden sind, hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron von einem absichtlichen Angriff auf Kurden gesprochen.

    Die Kurden in Frankreich waren das Ziel eines niederträchtigen Angriffs mitten in Paris.

    Emmanuel Macron, französischer Präsident

    Bei der Attacke wurden drei weitere Personen verletzt, wie die Staatsanwaltschaft an diesem Freitag mitteilte. Ein 69-Jähriger sei festgenommen worden. Er sei polizeibekannt, unter anderem wegen einer Attacke auf Migranten in der französischen Hauptstadt.

    Täter ist laut Pariser Bürgermeisterin rechtsextrem

    Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo sagte, das sei die Tat eines Rechtsextremisten gewesen. "Die kurdische Gemeinschaft und durch sie alle Pariser wurden durch diese Morde, die von einem rechtsextremen Aktivisten begangen wurden, ins Visier genommen", twitterte Hidalgo.

    "Die Kurden, wo auch immer sie leben, müssen in Frieden und Sicherheit leben können. Mehr denn je steht Paris in diesen dunklen Stunden an ihrer Seite."

    Anne Hidalgo, Bürgermeisterin von Paris

    Der Mann, der verletzt in ein Krankenhaus gebracht worden ist, stehe nicht auf der Gefährderliste des Geheimdienstes, sagte die Bezirksbürgermeisterin Alexandra Cordebard.

    Täter soll früher schon Migranten mit Säbel attackiert haben

    Mehrere Schüsse wurden in der Rue d'Enghien abgefeuert und lösten Panik in der von kleinen Geschäften und Cafés gesäumten Straße im belebten 10. Arrondissement aus.

    Es waren Kurden, die ins Visier genommen wurden.

    Juan-Golan Eliberg, ein Künstler im kurdischen Kulturzentrum

    Es sei ein "schreckliches Drama", sagte Bezirksbürgermeisterin Alexandra Cordebard. Der Staatsanwaltschaft zufolge wurde der mutmaßliche Schütze vor einem Jahr wegen eines Angriffs mit einem Säbel auf ein Migrantenlager in Paris festgenommen. Der Fernsehsender BFM TV berichtete, der Verdächtige sei französischer Staatsbürger.

    Innenminister: Tat galt gezielt Ausländern

    Nach den tödlichen Schüssen in einem kurdischen Kulturzentrum und einem Restaurant in Paris ist das Motiv des Täters nach Angaben von Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin noch unklar. "Er wollte offensichtlich Ausländer angreifen", ob speziell Kurden, sei unklar, sagte der Minister am Freitag.

    Es ist nicht klar, ob diese Person wie auch immer politisch engagiert ist, auch wenn ihre Motivation offensichtlich ein Angriff auf Ausländer war.

    Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin

    Das Motiv sei unbekannt, ein rechter Hintergrund der Tat werde aber geprüft.
    Eine Ladenbesitzerin aus einem benachbarten Gebäude, die anonym bleiben wollte, berichtete der Nachrichtenagentur AFP: "Sieben bis acht Schüsse auf der Straße, totale Panik, wir sind drinnen geblieben."

    Bürgermeisterin dankt den Einsatzkräften

    Bürgermeisterin Hidalgo dankte den Sicherheitskräften für ihren raschen Einsatz. Ihre Gedanken seien bei den Opfern und den Zeugen des Anschlags.

    Unsere Gedanken sind bei den Opfern und denjenigen, die dieses Drama miterlebt haben.

    Anne Hidalgo, Pariser Bürgermeisterin

    Anne Hidalgo auf Twitter
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    Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin will zum Angriffsort fahren. Darmanin schrieb am Freitag auf Twitter von einer "dramatischen Schießerei".

    Scholz gedenkt der Opfer

    Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) drückte sein Mitgefühl auf Deutsch und Französisch aus.

    Eine schlimme Tat, die heute Paris und Frankreich erschüttert hat.

    Bundeskanzler Olaf Scholz auf Twitter

    "Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen", so der Bundeskanzler weiter. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) schrieb mit Blick auf den Vorfall ebenfalls bei Twitter: "Hass darf niemals gewinnen."
    Quelle: dpa, AFP, Reuters