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Ein Superstar wird 80 : Mensch Paul McCartney - der ewige Beatle

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Mit den Beatles erobert er den Pop-Olymp. Privat durchlebt Paul McCartney viele Schicksalsschläge. Die Geschichte eines Weltstars, der seine Gefühle in der Musik ausdrückt.

Paul McCartney
Paul McCartney wird 80 Jahre alt.
Quelle: reuters

Die Weltkarriere beginnt in einer kleinen Kammer. In die zieht sich der 14-jährige Paul McCartney nach dem Tod seiner Mutter zurück und spielt unablässig Gitarre, wie sich sein Bruder Michael später erinnert.

Geboren wurde er am 18. Juni 1942 - vor 80 Jahren. Großgeworden in einer Liverpooler Arbeiterfamilie, in der man seine Gefühle nicht zeigt, wird Musik seine Art, sein Innerstes nach außen zu kehren. Kurz darauf tritt Paul McCartney der Band "The Quarrymen" eines gewissen John Lennon bei. Der Beginn einer schicksalhaften und komplizierten Beziehung zweier Genies.

"Liebe und Konkurrenz" zeichne ihr Verhältnis aus, sagt der Musikkritiker Christoph Dallach. Der sanfte Paul tritt zwar viel höflicher auf als der mitunter ruppige, zynische Lennon. Doch McCartney, laut seinem Freund Barry Miles "der ehrgeizigste Mensch, den ich kenne", will immer die Nummer eins sein. "Bei den Beatles und in der Popmusik", sagt Miles.

Erste Schritte und neue Freundschaften in Hamburg

Noch ist er ein unbekannter Beat-Musiker, als er 1960 mit den Beatles in Hamburg für Tanzabende auf der Reeperbahn gebucht wird. Ein raues Pflaster, in dem Seeleute, Zuhälter und leichte Mädchen ein schwieriges Publikum abgeben, das gerne mal die Bühne entert. Doch Paul hat sie alle im Griff. Bardame Rosie McGinnity erinnert sich:

Er hat niemanden auflaufen lassen, denn er war selbst ein feiner Mensch.
Bardame Rosie McGinnity

In dieser Zeit schließt er mit einer Künstlergruppe Freundschaft fürs Leben. "Später weißt du ja nicht mehr, wenn du so berühmt bist, ob die dich gerne mögen, weil du ein Star bist. Wir haben die einfach so gerne gemocht, die waren ja noch nichts", erinnert sich der Grafiker und Bassist Klaus Voormann.

Hey Jude, Yesterday, Let it Be: Paul McCartney schrieb einige der wohl größten Songs der Musikgeschichte. In einer Autobiografie blickt er anhand von 154 Songs auf sein Leben und seine außergewöhnliche Karriere zurück.

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3 min
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Schneller Erfolg auf der ganzen Welt - mit Schattenseiten

Das ändert sich schnell. Im Pilzkopf-Look erobern die Beatles Anfang der 1960er-Jahre erst England, dann die ganze Welt. Hysterische weibliche Teenager begleiten Paul McCartney von nun an. Musik, Frisur, Kleidung - mit der Beatlemania rollt eine gesellschaftliche Umwälzung heran.

Bis dahin wurden Kinder sofort erwachsen. Sie arbeiteten, heirateten und bekamen selbst Kinder. Dabei hörten sie dieselbe Musik, trugen die gleiche Kleidung und Frisuren wie ihre Eltern. Mit den Beatles wird "die Jugend" zu einem eigenen Lebensabschnitt. 

Der schnelle Ruhm hat Schattenseiten. Pauls Beziehung zur Schauspielerin Jane Asher zerbricht auch wegen zahlloser Affären. "Es waren immer Dutzende attraktiver junger Frauen da. Ich fürchte, das war alles politisch sehr inkorrekt", sagt sein Freund Barry Miles.

Für Paul wiegt schwer, dass sie auf ihren Konzerten ihre eigene Musik nicht mehr hören können. Gemeinsam mit John Lennon legt er Lieder für die Ewigkeit vor. Auf die frühen Songs wie "I want to hold your hand" folgen komplexe Kompositionen wie "Eleanor Rigby". Generationen von Popmusikern empfinden wie BAP-Gründer Wolfgang Niedecken, für den McCartney "ein Polarstern ist, nach dem ich mich richten kann." Lennon und McCartney werden fortan mit Schumann oder Beethoven verglichen.

Ende der Beatles ein Tiefpunkt für McCartney

Doch das Ende auch dieser Beziehung ist nicht aufzuhalten. Lennon verliert das Interesse an den Beatles. Paul verarbeitet seinen Schmerz darüber schon 1969 in einem Song, in dem ihm seine im Traum erscheinende Mutter rät, das Unvermeidliche zu akzeptieren:  "Let it be". Dennoch stürzt ihn das Aus der Beatles in ein Tief. "Er rasierte sich nicht mehr und hatte Mühe, morgens aus dem Bett zu kommen", erinnert sich Barry Miles.

Die Beziehung zur Fotografin Linda Eastman rettet ihn. Nach dem Ende der Beatles ziehen sie sich auf eine Farm in Schottland zurück. Durch Linda findet er Erfüllung an einem Leben nach den Beatles. Gemeinsam werden sie Vorreiter eines vegetarischen Lebensstils. Mit den "Wings" gehen sie wieder auf Tour.

Der Schmerz bleibt Paul dennoch treu. Sein kongenialer Partner John Lennon wird 1980 erschossen, Linda verliert 1998 ihren Kampf gegen den Brustkrebs. Nachdem die Ehe mit dem Model Heather Mills in der bis dahin teuersten Scheidung Großbritanniens endet, findet er mit der Unternehmerin Nancy Shevell privat zur Ruhe.

Treu bleibt er der Musik und alten Freunden. "Wenn man sich trifft, da ist ein ganz kurzer Moment, wo du denkst: Oh ja, Paul McCartney. Aber dann plötzlich, dann ist das so, als wäre es gestern gewesen", erzählt Klaus Voormann, der Freund aus Hamburger Tagen.

Paul McCartney selbst schaut mit Dankbarkeit auf sein Leben:

Ich muss mich manchmal kneifen - ich war bei den Beatles? Ja, das war ich. Es ist verrückt, Paul McCartney zu sein. Aber ich liebe es.
Paul McCartney
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