Sie werden zum Löschen eines Feuers gerufen und sehen sich plötzlich massiver Gewalt ausgesetzt. Dutzende Angreifer attackieren Einsatzkräfte im hessischen Dietzenbach mit Steinen.
Im hessischen Dietzenbach haben etwa 50 Männer Einsatzkräfte mit Steinen beworfen. Zuvor waren Polizei und Feuerwehr wegen eines Brandes alarmiert worden. Verletzt wurde niemand.
Etwa 50 Männer haben am frühen Freitagmorgen laut Polizei im hessischen Dietzenbach Einsatzkräfte vermutlich in einen Hinterhalt gelockt und mit Steinen beworfen.
Einsatzkräfte offenbar in Hinterhalt gelockt
Laut Polizei wurden auf einem Parkdeck Mülltonnen und ein Bagger angezündet. Beim Eintreffen der alarmierten Kräfte seien Polizisten und Feuerwehrleute dann angegriffen worden. Einem Polizeisprecher zufolge wartete die Gruppe beim Eintreffen der Beamten bereits mit Steinhaufen.
Die Auseinandersetzung dauerte etwa zwei Stunden. Drei Männer wurden vorläufig festgenommen. Zwei von ihnen hätten den Einsatz gestört und seien Platzverweisen nicht gefolgt, der Dritte sei ein mutmaßlicher Steinewerfer.
Während der Auseinandersetzung sei auch ein Hubschrauber im Einsatz gewesen. Verletzt wurde nach bisherigen Erkenntnissen niemand. Der Sachschaden beläuft sich laut Polizei auf mindestens 150.000 Euro. Auch Einsatzfahrzeuge seien beschädigt worden. Weitere Details und Hintergründe waren zunächst unklar - etwa ob und welchem politischen Lager die Gruppe zugeordnet werden könne, hieß es. Es habe zuvor keine Hinweise auf den Vorfall gegeben.
Gewalt gegen Polizisten 2019 gestiegen
Hinterhalte gegen Einsatzkräfte sind nach Angaben der Gewerkschaft der Polizei kein Einzelfall. "Das beobachten wir schon länger", sagte der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei in Hessen, Andreas Grün. So ein Vorfall wie in Dietzenbach sei allerdings nicht alltäglich.
Erst am Donnerstag hatte das Bundeskriminalamt über einen neuen Anstieg bei der Gewalt gegen Polizisten in Deutschland berichtet. Demnach wurden im vergangenen Jahr 36.126 Fälle registriert. Das waren rund 3.000 Fälle - oder auch 8,6 Prozent - mehr als im Jahr 2018. Auch die Zahl der Polizisten, die Opfer von Attacken wurden, stieg 2019 um 5,4 Prozent auf 69.466 Beamte.