Weitere Details im Fall der getöteten Polizisten: Die beiden Verdächtigen waren bereits mit dem Gesetz in Konflikt geraten. In ihrem Fahrzeug fanden die Ermittler 22 Stück Damwild.
Gegen die Tatverdächtigen im Fall der beiden getöteten Polizisten in Rheinland-Pfalz hat die saarländische Justiz in der Vergangenheit mehrfach ermittelt, wie die Staatsanwaltschaft in Saarbrücken am Donnerstag mitteilte.
38-Jähriger wegen Körperverletzung verurteilt
So sei einer der beiden Männer 2006 vom Landgericht Saarbrücken wegen fahrlässiger Körperverletzung im Zusammenhang mit einem Jagdunfall zu einer Geldstrafe von 90 Tagessätzen zu je 50 Euro verurteilt worden.
Der heute 38-Jährige hatte demnach damals einen Jagdkollegen mit einem Schuss im Hals- und Brustbereich erheblich verletzt. Zudem soll der Mann 2017 in einem fremden Jagdrevier ein Reh geschossen haben und danach mit dem Auto gefährlich auf einen Mann zugefahren sein. Das Verfahren sei eingestellt worden, weil er ein Alibi hatte.
Gegen den Mann laufen der Staatsanwaltschaft zufolge noch weitere Ermittlungen - unter anderem wegen einer möglichen vorgetäuschten Straftat, um an Geld aus einer Versicherung zu kommen. Er habe die Tat jedoch nicht eingeräumt, hieß es.
Zweiter Verdächtiger wegen Verkehrsdelikten verurteilt
Der zweite festgenommene Tatverdächtige, ein 32-Jähriger, sei seit 2018 dreimal verurteilt worden, unter anderem wegen Verkehrsdelikten. Zuvor hatten darüber mehrere Medien berichtet.
Wegen Verdachts auf gemeinschaftlichen Mord und der gewerbsmäßigen Wilderei sitzen die Männer in Untersuchungshaft. Sie sollen am frühen Montagmorgen bei einer Verkehrskontrolle bei Kusel in der Pfalz eine 24 Jahre alte Polizeianwärterin und einen 29 Jahre alten Oberkommissar erschossen haben.
22 tote Wildtiere in Fahrzeug entdeckt
Die Ermittler vermuten, dass die mutmaßlichen Täter Jagdwilderei vertuschen wollten. Der Kofferraum ihres Wagens war demnach voller toter Tiere - die Beamten entdeckten 22 Damwild-Kadaver, wie die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern am Donnerstag mitteilte. In der Wurstküche eines der beiden Verdächtigen beschlagnahmten Ermittler zudem Tierabfälle.
Daneben wurden 20 bereits ausgeweidete Wildtier-Kadaver und Tierabfälle am Aufenthaltsort eines Verdächtigen im saarländischen Spiesen-Elversberg entdeckt. Vor der Tür stand ein Kühlanhänger mit verkaufsfertig verpacktem Fleisch im Wert von mehreren tausend Euro. Die Razzien sind laut Staatsanwaltschaft noch nicht vollständig ausgewertet. Die Ermittler gehen rund 150 Hinweisen nach.